Wunder Natur: Tag der Umwelt am Gymnasium Hilpoltstein
19.10.2019, 05:55 UhrIm Werkraum der Schule zimmerten die Siebtklässler Hummelburgen aus Holz, die ein bisschen an Nistkästen für Vögel erinnerten, aber Schutz für die gefährdeten Insekten bieten werden. Dasselbe gilt für die Insektenhotels, welche die sechsten Klassen unter der Anleitung eines P-Seminars der Oberstufe für ihre jüngeren Mitschüler bauten.
Was der Regenwurm mag
Im Chemieraum drehte es sich um ein ganz anderes Tier: den Regenwurm. Eklig fanden die Kinder die Würmer nicht, im Gegenteil: "Fühlt sich voll schön an", meinte ein Mädchen, als sie ihren Wurm auf ihrer Hand herumkriechen ließ. "Ich glaube ich nenne ihn Bohri, weil er sich in die Erde bohren kann." Die Kinder untersuchten, wie Bohri und seine Artgenossen auf Wasser reagieren, und ob er lieber Helligkeit oder dunkle Orte bevorzugt.
Manche Schülerinnen und Schüler, die in den Gemeinden Thalmässing, Heideck oder Allersberg zuhause sind, mussten gar nicht in die Schule kommen. Sie setzten sich vor Ort auf verschiedene Weise für Umwelt und Natur ein. So wurden zum Beispiel im alten Feuerwehrhaus in Thalmässing unter der Anleitung von LBV-Mitarbeitern Nistkästen gebaut, und in einer anderen Gemeinde fand eine Waldführung statt, bei der viel Wissenswertes über die Aufforstung zu erfahren war. Auch wurde bei diesen externen Aktionen ein Imker besucht, der viel über den Schutz der Bienen zu berichten wusste.
Da auch in Hilpoltstein goldenes Oktoberwetter herrschte, freuten sich die Kinder natürlich ganz besonders auf ihre verschiedenen Exkursionen im Freien. So begab sich eine Gruppe auf eine Pilzwanderung in den Wäldern rund um Marquardsholz, an der LBV-Umweltstation am Rothsee wurde den Schülerinnen und Schüler mittels "Geocaching" der Lebensraum Wasser nähergebracht, und erstmals informierten Gymnasiasten an einem Infostand vor der Residenz über den ökologischen Fußabdruck, den jeder von uns hinterlässt, und was jeder tun kann, um diesen möglichst klein zu halten.
Natürlich zu Fuß unterwegs
Außerdem verkauften sie an Ort und Stelle Hefte und Blöcke aus Umweltpapier, der Erlös kommt Umweltprojekten des Gymnasiums zugute. In Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz wurden Biotope an den Sandgruben in Pyras besucht und gepflegt, und wie jedes Jahr wurde auch wieder das Mähgut auf der großen Wiese hinter dem Gymnasium zusammengeklaubt, wobei die Kinder und Jugendlichen dabei im Wettstreit lagen, wer den "größten Haufen" auftürmt.
Egal ob nach Pyras, an den Rothsee oder nach Marquardsholz, natürlich waren die Beteiligten zu Fuß unterwegs. "Alles andere würde ja dem Grundgedanken, um den es beim Tag der Umwelt geht, widersprechen", findet der Bio- und Chemielehrer Fritz Schneider, einer der Hauptorganisatoren der Schulaktion. Ihm gehe es darum, bei den Schülerinnen und Schülern durch diese Aktivitäten das Bewusstsein für die Natur zu wecken. "Und das macht man am besten, wenn sie mit Spaß an die Sache rangehen", so Schneider.
Auf diese Weise blieben die Kinder dem Naturschutz hoffentlich auch verbunden, wenn sie älter und reifer werden. "Sie sollen merken, dass Umweltschutz auch Spaß machen kann", macht Schneider deutlich. "Wenn sie diesen Tag einfach nur als stupiden Arbeitseinsatz in Erinnerung behalten, wird das vermutlich nichts an ihrem Verhalten ändern."
Abwechslung im Tag
Um Abwechslung in den Tag zu bekommen, wechseln sich die Schülerinnen und Schüler in ihren Aktivitäten ab. Außerdem gibt es zwischendurch zur Auflockerung auf dem Sportplatz verschiedene Spiele mit den Tutoren. Langweilig wurde es auf diese Weise am "Tag der Umwelt" jedenfalls niemandem.
Das wird wohl auch für die diversen Vereine und Verbände in und um Hilpoltstein gelten, die am Samstag ebenfalls mit vielen unterschiedlichen Aktionen – von Mülleinsammeln über Sträucher schneiden bis hin zur Biotoppflege – die Burgstadt winterfest machen.
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