Hitze und fehlende Erntehelfer schmälern Spargel- und Erdbeerernte

19.7.2019, 16:20 Uhr
Wer 2019 Erdbeeren und Spargel kauft, muss durchschnittlich etwas mehr zahlen als noch im Jahr zuvor.

© Roland Weihrauch, dpa Wer 2019 Erdbeeren und Spargel kauft, muss durchschnittlich etwas mehr zahlen als noch im Jahr zuvor.

Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes wurden mit 16.900 Tonnen fast 28 Prozent weniger Spargel gestochen als 2018. Bei Freiland-Erdbeeren sind es mit 8.500 Tonnen knapp ein Fünftel weniger, wie die Behörde am Freitag mitteilte.

Lange Visum-Wartezeiten für Erntehelfer

Grund für den Ernterückgang sei zum einen der Rekord-Hitzesommer des vergangenen Jahres, zum anderen hätten zahlreiche Bauern ihre Anbauflächen reduziert, weil sie nicht genügend Erntehelfer bekämen, sagte der Vorstandssprecher des Verbands der Süddeutschen Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE), Simon Schumacher. Er forderte eine Verlängerung der bis 2020 befristeten Westbalkanregel für Arbeitskräfte aus Serbien, Montenegro, Kosovo, Albanien und Bosnien sowie einen Wegfall der Visumpflicht bei Saisonbeschäftigungen für maximal sechs Monate. "Die deutschen Botschaften in diesen Ländern sind überlastet, so dass Erntehelfer auf ein Visum bis zu ein Jahr lang warten", kritisierte Schumacher.

Die gesunkenen Mengen ließen die durchschnittlichen bundesweiten Verbraucherpreise für Spargel auf 7,22 Euro pro Kilogramm (2018: 6,33 Euro) und bei Erdbeeren auf 5,09 Euro pro Kilogramm (2018: 4,67 Euro) steigen, wie der Marktanalyst für Gemüsebau bei der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI), Michael Koch, berichtete. Bundesweit ging die Ernte bei Spargel und Erdbeeren im Vergleich zu 2018 um jeweils acht Prozent zurück. Die tatsächlichen Ergebnisse, die die Landwirte im Herbst melden, fallen nach Erfahrung des Bundesamtes meist etwas höher aus als die geschätzten Erntemengen.

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