800.000 Euro für Sanierung der Altdeponie Lonnerstadt

6.10.2017, 08:57 Uhr
800.000 Euro für Sanierung der Altdeponie Lonnerstadt

© Foto: Paul Neudörfer

Die Sanierung sei notwendig, weil aus der Deponie in Teilen Schadstoffe ins Wasser gelangen, erklärte der Gutachter Norbert Erhardt-Süß den Kreisräten. Es sei aber keine Gefährdung des Grundwassers zu messen. "Es wurden im Tiefenwasser keine lokalen Verunreinigungen gefunden", so Erhardt-Süß.

Um die "insgesamt mittlere Schadstoffkonzentration" zu beseitigen, sollen zunächst tiefere Bohrungen als bisher erfolgen. Zwischen 38 und 45 Meter tief sollen die Messstellen reichen, bisher waren es 20 Meter.

30 000 Kubikmeter

Diese Tiefendrainage an der Westseite der alten Deponie zur Ableitung von unbelastetem Wasser schlägt etwa 2018 mit 576 000 Euro zu Buche. Zirka 205 000 Euro werden dann im Jahr 2019 fällig, wenn es darum geht, die Deponie zu sichern. Falls alle Stricke reißen bleibt auch noch, der komplette Abbau der Altdeponie. Rund 1,5 Millionen Euro wären in diesem Fall vom Landkreis im Jahr 2021 zu bezahlen.

Dieser Fall ist laut Landrat Alexander Tritthart jedoch "reine Theorie", denn er gehe davon aus, dass die anderen Maßnahmen Erfolg haben werden. Die Deponie in Lonnerstadt ist knapp 8000 Quadratmeter groß und mit 30 000 Kubikmeter Müll gefüllt. Genutzt wurde die Deponie in den Jahren 1977 bis 1979, zuletzt vom Landkreis, der deshalb die Kosten für die Sanierung ohne Zuschuss aufbringen muss.

Bei den bisherigen Erkundungen der Deponie wurden zum Beispiel die unterirdischen Wasserläufe untersucht oder geophysikalische Untersuchungen an den Bohrlöchern durchgeführt. Aber auch die Fließbewegungen des Schichtenwassers, also das aufgestaute Oberflächenwasser, und dessen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Deponie wurden erkundet. "Die Deponie ist wie eine Badewanne", sagte Tritthart, "wenn sie voll mit Wasser ist, fängt sie an überzulaufen".

Um den Stöpsel aus der Altdeponie zu ziehen, beschloss der Ausschuss für Umweltfragen und Abfallwirtschaft, die Vorschläge des Gutachters mit der Regierung von Mittelfranken und den zuständigen Fachbehörden, vor allem aber dem Wasserwirtschaftsamt abzustimmen.

Liegen diese Stellungnahmen dann vor, soll die Deponie-Sanierung entsprechend umgesetzt werden.

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