Abschied von der Grundschule Adelsdorf

17.7.2019, 16:30 Uhr
Abschied von der Grundschule Adelsdorf

Gröger war fast 40 Jahre lang im Schuldienst. Sie hat in Bamberg Lehramt für Volksschule studiert und zeitgleich Diplom-Pädagogik, weil sich das gut ergänzt habe. Lange Zeit war sie als Beratungslehrerin für mehrere Schulen im Landkreis Erlangen-Höchstadt zuständig.

Diese Fachkräfte werden zu Hilfe geholt, wenn es bei einem Kind besondere Leistungsschwächen gibt oder es unklar ist, welche Schullaufbahn es einschlagen soll. In dieser Funktion stand Gröger Lehrkräften hilfreich zur Seite und gab Eltern Ratschläge.

Hier lernte sie auch, wie man Gespräche gut führt. "Das hat mir auch bei meiner Schulleitertätigkeit geholfen", erzählt sie. Von 2001 bis 2008 war sie Konrektorin an der Hauptschule in Herzogenaurach, danach wechselte sie als Rektorin an die Grundschule Adelsdorf. Hier werden aktuell insgesamt rund 300 Kinder in 13 Klassen von 30 Lehrkräften unterrichtet. Auf die Zeit in Adelsdorf blickt sie voller Stolz.

"Wir haben hier tolle und vielfältige Betreuungsangebote." Unter ihrer Leitung und mit Unterstützung des Lehrerteams seien hier die gebundene Ganztagesschule und die offene Ganztagsschule eingeführt worden. Rund 90 Mädchen und Jungs besuchen von 8 bis 15 Uhr die gebundene Ganztagsschule, in der Unterricht und Freizeitbeschäftigung über den Tag verteilt sind und gemeinsam zu Mittag gegessen wird.

Bessere Förderung möglich

"Ich finde das super, dass wir das hier anbieten können", sagt Gröger. Für diese Schulform gebe es zwölf Lehrerstunden zusätzlich, daher könnten zeitweise zwei Lehrkräfte in einer Klasse sein. "Das ist toll für die individuelle Förderung der Kinder", weiß die Pädagogin. Dankbar zeigt sie sich auch dafür, dass die Gemeinde das Angebot mitfinanziert.

Einen sehr großen Zulauf habe auch die offene Ganztagsschule, die zurzeit rund 150 Kinder besuchen. "Das zeigt, dass das sehr gut angenommen wird." Hier werden Schüler von den Regelklassen tageweise bis 14 oder bis 16 Uhr betreut. "Die Eltern müssen nur für das Mittagessen zahlen, ansonsten ist diese Betreuung kostenfrei", so Gröger.

"Wir haben hier auch ein tolles AG-Angebot." Die Kinder können in der unterrichtsfreien Zeit Spiele machen, basteln, Englisch lernen, Fußballspielen, kochen und vieles mehr. So manches gehe nur dank der Kooperation mit örtlichen Vereinen. Gröger lobt bei ihrer Rückschau immer ihr Kollegen-Team, das viele Ideen für Schule und Unterricht einbringt. "Meine Funktion war da vor allem, zu schauen, welche Ideen umsetzbar sind, um mögliche Hürden aus dem Weg zu räumen." Aber auch die Eltern und die Gemeinde hätten die Vorhaben immer unterstützt, "sonst könnte das alles nicht so laufen".

Wird sie die Arbeit und das Team nicht vermissen? Sieglinde Gröger schaut kurz nachdenklich, lächelt dann und sagt: "Ich glaube nicht." Fast 40 Jahre seien einfach genug. "Jetzt freu ich mich darauf, dass ich mich auf etwas anderes konzentrieren kann." Sie habe schon etliche Ideen, sei offen für vieles und möchte auch etliches ausprobieren. "Ich bin selbst ganz gespannt. Wer weiß, was da alles noch kommt."

Am Dienstag, 23. Juli, wird Sieglinde Gröger ab 10 Uhr bei einer Feier in der Aischtalhalle verabschiedet. Mit dabei sind alle, mit denen sie in all den Jahren zusammengearbeitet hat, und auch alle Schulkinder – "das war mir wichtig". Doch eine/r wird fehlen. Eine/n Nachfolger/in für sie im Amt gibt es noch nicht.

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