Aderlass im Eishockey?

23.6.2019, 16:45 Uhr
Aderlass im Eishockey?

© Roland Huber

Der Deutsche Eishockey-Bund hatte am Freitagmorgen bekannt gegeben, dass 19 der 25 Vereine, die sich um eine Zulassung für die kommende Saison beworben hatten, diese auch bekommen hätten (sechs davon mit kleineren Auflagen). Von den restlichen sechs Klubs müssen fünf binnen einer Frist von 14 Tagen noch Unterlagen nachreichen.

Kuriosität am Rande: Die Hamburg Crocodiles, die mitten in der abgelaufenen Saison im Dezember einen Insolvenzantrag gestellt, die Runde aber dennoch beendet hatten, bekamen nun die Lizenz ohne Auflagen erteilt und starten weiter unter ihrem alten Namen.

Der derzeit supendierte ERC Sonthofen hatte in der vergangenen Saison als Zehnter (einen Platz hinter dem Höchstadter EC) die Playoffs verpasst und spielte zuletzt mit einem sehr ausgedünnten Kader. Während der Sommerpause machten die Bulls aber mit einigen für Sonthofer Verhältnisse beachtlichen Transfers auf sich aufmerksam und hätte auf dem Papier einen deutlich besseren Kader als in der Vorsaison.

Solide Planung beim HEC

Während die Allgäuer nun Trübsal blasen, ist man beim Höchstadter EC erlechtert. Pressesprecherin Caroline Hauke:

"Die vergangenen Wochen waren wie immer viel Arbeit, aber wir sind stolz darauf, dass wir die Lizenz erneut erhalten habent. Dass die finanzielle Planung im Eishockeysport schwierig ist, hat man an den aktuellen Ereignissen in der Liga gesehen. Wir legen Wert darauf, solide zu planen und unsere Möglichkeiten nicht zu überschreiten, auch wenn die ,Eishockey-Euphorie‘ lockt. Am Ende ist es immer noch wichtiger, dass unser Höchstadter EC bestehen bleibt und wir uns nicht für eine geringfügig bessere Platzierung in Unkosten stürzen, die dann nicht tragbar sind."

Beim HEC setze man nach dem Rekord-Haushalt in der vergangenen Saison wieder vermehrt auf den Zusammenhalt der Vereinsfamilie und bietet den Fans nun unter dem Motto "Gemeinsam für den HEC" die Möglichkeit, Teil des Spiel- oder des Aufwärmtrikots der Alligators zu werden – unter www.hoechstadt-alligators.de gibt es dazu Informationen.

Möglicherweise ließe sich mit den Einnahmen aus dieser Aktion "die Familie noch ein wenig vergrößern", deutete der Verein an. Ob sich dahinter die Anschaffung eines zweiten Kontingentspielers verstecke, ließ sich Caroline Hauke nicht entlocken. Bisher haben die Alligators mit Michal Petrak erst einen ausländischen Profispieler unter Vertrag. In der vergangenen Saison war der bärenstarke Verteidiger Ondrej Nedved der zweite Kontingentspieler. Noch ist diese Stelle im Kader vakant.

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