AischPark-Center: "Eine Bereicherung für Höchstadt"
17.10.2019, 06:57 UhrBei einer – freilich nicht repräsentativen – Internetumfrage dieser Zeitung fielen die Aussagen zum AischPark-Center überwiegend positiv aus. "Ich bin mindestens ein bis zwei Mal pro Woche im AischPark-Center", schreibt da eine Nutzerin. Ein anderer meint, dass Höchstadt durch die Ansiedlung des Fachmarktzentrums "wesentlich attraktiver" geworden sei. Auch die großen Parkplätze werden offensichtlich geschätzt.
Zur Sprache kommt aber auch ein oft gehörtes Ärgernis: "Warum bei der Planung allerdings Toiletten (neben denen der Gastronomie/Bäcker) vergessen wurden", sei ihm "ein Rätsel", schreibt ein Nutzer.
Bürgermeister Gerald Brehm ist sichtlich zufrieden mit der Ansiedlung im Kieferndorfer Weg: "Das AischPark-Center ist definitiv eine Bereicherung für die Stadt – insbesondere natürlich für den Nahversorgungsbereich Höchstadt-Ost – und für die ganze Region", teilt Brehm auf Anfrage mit. Das Einkaufscenter würde aus seiner Sicht gut angenommen, wenn auch "wahrscheinlich angebotsbezogen unterschiedlich".
In der Tat führt das AischPark-Center dazu, dass jetzt zum Beispiel Familien aus dem Umland regelmäßig nach Höchstadt fahren, die bislang keinen Bezug zu dem Städtchen hatten. Sei es, weil es sie in den großen Spielzeugmarkt zieht oder weil sie die Gastronomieangebote nutzen.
Ein gewichtiger Anziehungspunkt des AischPark-Centers ist auch der große Rewe-Markt. Dessen Betreiber Matthias Zwingel ist ebenfalls zufrieden: "Das Konzept des Fachmarktzentrums geht auf, es ist ein Kundenmagnet und hat eine Versorgungsfunktion für den weiten Umkreis", sagt Zwingel. Auch jetzt, nach über einem Jahr hätte man noch täglich Kunden, die bislang noch nicht oder nicht regelmäßig im Markt waren.
Investiert wurden von der Unternehmensgruppe Zauritz und der Klappan Unternehmensgruppe seinerzeit fast 50 Millionen Euro in das AischPark-Center, mittlerweile ist es aber an AEW Invest verkauft, einen globalen Vermögensverwalter.
Ein derart großes Projekt geht natürlich nicht ohne Kritik ab. Die Grünen monierten die enormen Flächen, die durch das "APC", wie es im Volksmund mittlerweile genannt wird, verbraucht wurden. Filmemacher Werner Schramm prangerte in einem Streifen das Ausbluten der Innenstadt durch das riesige Zentrum an der Peripherie an, auch die alteingesessenen Geschäftsleute waren zutiefst skeptisch.
Bürgermeister Gerald Brehm hingegen weist den pauschalen Vorwurf, dass das Einkaufszentrum am Kieferndorfer Weg den Innenstadt-Läden schade, auch jetzt noch zurück. "Es konnte seither sogar erreicht werden, dass wir derzeit weniger Leerstände haben als zur Eröffnung", so Brehm. Und schiebt nach: "Allerdings zugegebenerweise mit verändertem Angebotsprofil." Dass sich durch das Zentrum auch punktuell negative Einwirkungen auf Anbieter in der Innenstadt ergeben hätten, halte er aber für nicht ausgeschlossen.
Gleichzeitig versichert der Bürgermeister jedoch, "durch geeignete Maßnahmen" auch weiterhin die Stärkung der Innenstadt fördern zu wollen. "Allerdings ziehen sich Umsetzungsprozesse leider aus verschiedenen Gründen in die Länge." Längst beschlossen ist zum Beispiel die Installation einer großen LED-Leinwand am AischPark-Center, die die Kunden in die Innenstadt locken soll.
Supermarkt-Chef Matthias Zwingel sieht das Thema Konkurrenz APC/Innenstadt entspannt. Denn er meint: "Da wir sehr viele ortsfremde Kunden haben, hat sicherlich auch die Innenstadt profitiert."
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