American Football: So planen Gechers und Rhinos

6.11.2019, 18:34 Uhr
American Football: So planen Gechers und Rhinos

Die Gechers

Wie war die Saison? "Gemischte Gefühle" habe er, sagt Gechers-Abteilungsleiter Theofanis Triantafillos. "Wir haben stark begonnen, in der Rückrunde lief es dann aufgrund von Verletzungen football-technisch nicht immer ganz rund." Die Bilanz der Hemhofener ist ausgeglichen: sechs Siege, sechs Niederlagen, das bedeutet Platz vier in der Abschlusstabelle.

Was kann noch besser werden? Die Gechers haben ihre zweite Saison in der Aufbauliga hinter sich, der Mannschaft ist aber teilweise noch Unerfahrenheit anzumerken, gerade gegen schon länger etabliertere Gegner. Einige Spieler sind schließlich noch nicht lange im American Football aktiv. "Manchmal leisten sich übermotivierte Spieler zum Beispiel unnötige Fouls, für die es dann unnötige Strafen gibt", sagt Triantafillos.

Wie geht es weiter? Das Ziel ist klar, die Gechers wollen und werden wohl in der kommenden Saison in der Landesliga spielen. Nur die Bestätigung des Verbands steht noch aus, Triantafillos rechnet aber fest damit. Weil die Gechers eine U 16 im Flag-Spielbetrieb anmelden können, haben sie eine entscheidende Bedingung erfüllt. "Wir haben schon über 20 Kinder, die auch als reine Footballer im Verein angemeldet sind", sagt der Abteilungsleiter.

Wie fest ist Football in Hemhofen verankert? Dass der Sport, bedingt durch die TV-Übertragungen der NFL, seit einigen Jahren boomt, steht außer Frage. Trotzdem haben sich auch die Gechers vor der Saison gefragt, ob sie den Schnitt von 300 Zuschauern pro Heimspiel halten würden. Mit etwa 350, so schätzt Triantafillos, haben sie ihn wohl sogar noch einmal übertroffen. Zum Derby gegen die Rhinos sollen es sogar fast 800 Menschen gewesen sein. In Hemhofen hat sich ein fester Kern an Football-Fans gebildet, die die Partien als Stammzuschauer verfolgen. "Da zahlt sich auch unsere Jugendarbeit aus, weil viele Eltern zu unseren Spielen kommen und den Sport durch ihre Kinder kennenlernen", sagt Triantafillos.

Was wird gesucht? Immer noch Spieler auf allen Positionen. "Es ist egal, ob groß oder klein, dick oder dünn. Eine gewisse Grundmuskulatur sollte man mitbringen, wenn man Ambitionen für die Startformation hat", sagt Triantafillos. Auch in der Off-Season trainieren die Gechers drei bis viermal die Woche. Eine gute Gelegenheit für Neulinge, sich fit für die neue Saison zu machen.

Die Rhinos

Wie war die Saison? Die Herzogenauracher hielten in ihrer ersten Aufbauliga-Saison ordentlich mit: sechs Spiele, sechs Siege, Platz fünf in der Tabelle. "Damit kann ich leben", sagt Trainer Joachim Gerlach, "auch wenn mir eine Winning Season lieber gewesen wäre." Was ihn positiv stimmt: in der Rückrunde war ein Aufwärtstrend erkennbar, der Zusammenhalt war groß. "Das hat mir sehr gefallen."

Was kann noch besser werden? "Physisch haben manche Spieler noch Nachholbedarf. Wir hatten in der Vorbereitung noch keinen Vertrag mit einer Mucki-Bude, der kam erst während der Saison", sagt Gerlach. Die Spielzeit ist aber keine gute Zeit, um Muskeln aufzubauen. "Jetzt in der Off-Season müssen die Jungs ran ans Eisen", sagt der Trainer.

Wie geht es weiter? Das ist momentan unklar. Noch beratschlagen die Rhinos, ob sie in der Aufbauliga bleiben oder sich für die Landesliga anmelden, bis 15. Dezember ist dafür Zeit. "Wir müssen die Saison bewerten und dann verschiedene Dinge abwägen", sagt Abteilungsleiter Niklas Benz. Auch die Rhinos haben mit der U 16 eine Mannschaft für den Flag-Spielbetrieb, diese Bedingung wäre also erfüllt.

Wie fest ist Football in Herzogenaurach verankert? Wie die Gechers waren die Rhinos ein Zuschauermagnet. Den Schnitt pro Heimspiel schätzt Gerlach auf etwa 300 bis 400 Fans, zum Derby seien es 800 gewesen. "Wir sind da in Herzogenaurach auch in eine gewisse Lücke gestoßen, außer Fußball ist hier sportlich nicht so viel los", glaubt Gerlach. Der Popularitäts-Anstieg seiner Sportart sei ungebrochen. "Man sieht in der Stadt immer mehr Teenager mit Kappen der NFL-Teams", sagt der Trainer.

Was wird gesucht? Eigentlich ist der Kader der Rhinos mit 40 bis 50 Spielern schon vergleichsweise groß. Den harten Kern schätzt Gerlach auf etwa 30 Mann. Weil der Spieltagskader in der Aufbauliga maximal um fünf Spieler größer sein darf als der des Gegners, musste Gerlach seine Spieler teilweise sogar schon vor den Spielen zum Duschen schicken. Und doch: "Wir mussten feststellen, wenn jemand ausfällt, fehlt oft ein Backup. Wir hatten gute Startaufstellungen, aber die Lücken sind teilweise schwer zu füllen", sagt Gerlach. Gesucht werden also in jedem Fall Spieler, die als adäquate Backups taugen. Die Landesliga wäre da ein Vorteil. "Das ist für viele Spieler auf jeden Fall attraktiver als die Aufbauliga", sagt Gerlach.

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