An der Nutzung große Sprünge für Mountainbiker

5.6.2020, 06:00 Uhr
An der Nutzung große Sprünge für Mountainbiker

88 Meter lang und acht Meter breit, also etwa 700 Quadratmeter groß, ist das Grundstück, das bei der Erweiterung des Gewerbegebiets an der Zeppelinstraße quasi übriggeblieben ist. Für die Gelände-Radfahrer sehr günstig, denn im Gegensatz zur alten fast quadratischen Fläche bringt man auf 88 Metern gleich vier Sprungrampen unter. So Max Büttner, passionierter Radfahrer und Vertreter der Skater Initiative, der bei einem Ortstermin am Mittwoch mit Bürgermeister German Hacker, Silke Stadter, der Bauamtsleiterin, Albert Geinzer, der im Bauamt federführend ist für die Belange der städtischen Spiel- und Sportanlagen, Daniel Birk vom Generationen.Zentrum und der Baufirma Zollhöfer die Anlage aus Nutzersicht erklärte.

Nach Büttners Worten wird man eine vergleichbare Einrichtung nur im weiteren Umkreis noch finden. Die nächstgelegene, die er kenne, sei in Leichendorf nahe Fürth.

Der Clou an der Bahn sind befestigte Rampen. Sie machen die Bahn wartungsärmer, denn die Kanten der Absprung-Flächen bröckeln nicht wie bei einfachen Erd- oder Brechsand-Rampen.

Parallel zu der anspruchsvollen Vier-Sprünge-Bahn reicht der Platz noch für einen Pump Track, was in etwa so ist wie eine blaue Abfahrt im Skigebiet, eine leichte Bahn für Kinder und Anfänger zum Üben.

25 000 Euro, die schon länger im Haushalt verplant sind, lässt sich die Stadt den Neubau kosten. Mit dem vorhandenen Erdmaterial der alten Bahn wurden der drei Meter hohe Starthügel neu geformt, dazu drei so genannte Tables, eine Rhythm Section, ein Step Up und eine Kurve zum Zurückfahren dieser "Line". Eine Absprungrampe aus Holz hatte die alte Bahn schon. Diese wird weiter benutzt, drei weitere kommen dazu.

Wo die alte Dirtbahn stand, soll eine Anlage für eine der neuesten Trendsportarten entstehen: Parkour. Dabei interpretiert der Sportler die Bewegung im öffentlichen Raum neu, nimmt Hindernisse nicht als Hindernisse wahr, sondern als Möglichkeiten für effektive und elegante Überwindung derselben. Der Sport, der in seinem Wesen schon jeden Wettbewerb ausschließt, hat seine Wurzeln Anfang des 20. Jahrhunderts in Frankreich und wurde dort auch in den 1980er Jahren wiederentdeckt und populär gemacht.

Künftig werden auch die Herzogenauracher Parkour-Geher einen möglichst anregenden Parcours mit Wänden – mit und ohne Fenster – Hürden, Scheiben usw. vorfinden für ihre Mischung zwischen Gymnastik, Kraftübung, Lauf und Tanz. Der Vorteil der gestalteten Anlage gegenüber der "Freien Wildbahn" in Städten: Fallen ist weniger gefährlich, denn die Anlage bekommt an den einschlägigen Stellen einen Fallschutz-Boden.

Inzwischen, sagt Albert Geinzer, gibt es für Parkour-Anlagen nämlich eine eigene DIN-Norm. Früher hätte man sich nach den Bau- und Gestaltungsnormen für Spielplätze richten müssen, was für Parkour-Sportler natürlich nicht die richtige Kategorie ist. Auch für diese Anlage steht das Geld schon bereit.

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