Auch ohne Corona ein Thema: Was hilft der Innenstadt?

1.4.2021, 11:47 Uhr
Auch ohne Corona ein Thema: Was hilft der Innenstadt?

© Foto: Matthias Kronau

Für eine zeitgemäße Beleuchtung zentraler historischer Gebäude in der Stadt forderte die CSU/JU ein Konzept durch ein externes Büro. 25 000 Euro sollte das der Stadt wert sein. Die derzeitige Beleuchtung sei in die Jahre gekommen und "auch aus Umweltgesichtspunkten nicht mehr zeitgemäß".

Vielleicht später wieder ein Thema

Bürgermeister German Hacker nannte die Umsetzungen eines grundsätzlich neuen Konzeptes "ein echtes Add-on in diesen Zeiten", ein "Riesenprojekt", das in der momentanen Situation für die Verwaltung nicht leistbar sei. Gleichwohl solle man die Idee nicht aufgeben. Relativ kurzfristig allerdings werde sich die Stadt um eine adäquate Beleuchtung der Türme kümmern, die auch von Walter Drebinger angemahnt wurde.

Dies war dann auch der Kompromiss: die bestehenden Beleuchtungen auf Stand bringen (LED), und den Schalter für ein neues Beleuchtungskonzept nicht ganz ausschalten. Nach Beendigung des Rathausneubaus soll das Thema eventuell neu auf die Tagesordnung kommen.

Frage der Kosten und der Notwendigkeit

Mehrheitlich vom Stadtrat abgelehnt wurde der Antrag zur Schaffung eines dynamischen Parkleitsystems. Hierfür sollten 50 000 Euro im Etat 2021 veranschlagt werden. Dynamisch bedeutet, dass in einem ersten Schritt Parksensoren eine Echtzeitmessung der Belegung erlauben würden, die an Tafeln angezeigt würde.

In einem zweiten Schritt könnten die Daten auch direkt online abgefragt werden. "Parkraumsensoren sind mittlerweile ohne große Tiefbaumaßnahmen erhältlich, sodass sich die Kosten für ein solches System in Grenzen halten würden", so die CSU/JU-Fraktionen.

Letzteres bezweifelte Bürgermeister German Hacker, und Sandra Wüstner (SPD) meinte: "Herzogenaurach ist nicht München." Sie persönlich sehe keine Notwendigkeit für ein "Sensorenschnickschnack". Auf den Kompromissvorschlag des Bürgermeisters, auf den bestehenden Parkplatz-Hinweisschildern die Anzahl der Stellplätze anzubringen und zunächst einmal nur einen Kostenvoranschlag für ein dynamisches System einzuholen, wollte die CSU/JU bei diesem Thema nicht eingehen.

Von den Outlets in die Innenstadt?

Beim dritten Vorschlag für eine Belebung der Innenstadt ging es um das alte Thema Besucherströme von den Outlets in die Innenstadt. CSU/JU forderten eine "ausgeklügelte Strategie", wie man zumindest einen Teil der Outlet-Besucher zum Besuch der Innenstadt bewegen kann. Ein solche Strategie sollte durch ein Fachbüro erarbeitet werden.

Dritter Bürgermeister Michael Dassler (FDP) verwies darauf, dass diese Problematik bei der Werbegemeinschaft schon seit über 20 Jahren Thema sei. "Ich halte es für illusorisch, dass man wirklich viele Menschen von des Outlets in die Innenstadt bringt."

"Was oben fehlt, sind bewegte Bilder"

CSU-Sprecher Walter Drebinger betonte allerdings, dass es ja schon viel sei, wenn man zwei bis drei Prozent der Menschen erreiche. Im Prinzip gehe es um Werbeschilder. "Da habe ich dort oben noch keine gesehen." Thomas Kotzer (CSU) forderte, dass man die Menschen an den Outlets "hungrig machen muss" auf die Innenstadt. "Was oben fehlt, sind bewegte Bilder", also etwa Videoscreens, auf denen für die Innenstadt geworben werde.

Bürgermeister German Hacker betonte, dass das Stadtmarketing sehr wohl im Auge habe, wie man Outlets und Innenstadt besser verbinden könne. Es gebe eine Potenzialananalyse, bei der auch die Outlets selbst bereitwillig kooperiert hätten. Auch die künftigen Marketing-/Kommunikationsstrategien der Stadt würden immer auch den Zusammenhang von Outlets und Innenstadt zum Thema haben.

Kritik an Mitarbeitern?

In diesem Zusammenhang wurde die Debatte kurzzeitig sehr scharf, weil Bürgermeister Hacker seine Verwaltung gegen den Vorwurf der Untätigkeit verteidigte, ein Vorwurf, den die CSU/JU aber so gar nicht gemacht oder gemeint haben wollte. Während Konrad Körner sich ärgerte, dass man offenbar keine Kritik mehr äußern dürfe, "weil man dann ja immer die Mitarbeiter der Verwaltung schlechtredet", sah das Sandra Wüstner ganz anders und lobte Stadtmarketingleiterin Judith Jochmann und ihr Team für ihre vielen Aktivitäten. "Anscheinend hören manche ihr nicht zu", sagte sie in Richtung von CSU und JU.

mk

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