Auferstehen aus Ruinen

12.3.2019, 19:01 Uhr

Jeder, der derzeit an der Aurach in Höhe des Großparkplatzes entlangläuft, muss zwangsläufig erschrecken. Kleine und große Bäume – einfach mal so gefällt? Na klar, typisch Herzogenaurach! Wer braucht denn Grünflächen, wenn er Gewerbegebiete und Straßen bauen kann?

So einfach ist es nicht. Im Aurachgrund kam jetzt einiges zusammen. Zunächst die kranken Bäume auf der Südseite, die aus Sicherheitsgründen abgesägt werden mussten, und dann der längst gefasste Plan für die Nordufersanierung. Dafür mussten Bäume gefällt werden, zum Teil krank, zum Teil aber auch nicht.

Es wird seit Jahren in Herzogenaurach gefordert, dass mehr Grünflächen für die Menschen entstehen sollen. Also naturnahe Flächen, in denen sich alle Bürger gerne aufhalten. Das war am bisherigen Aurachufer an dieser Stelle sicher nicht der Fall. Der vorliegende Umgestaltungsplan ist wohl durchdacht: Der Herzogenauracher kommt näher an seine Aurach, und ökologisch wird einiges dafür getan, dass die Schäden durch die Baumfällungen kompensiert werden. Andere Städte haben dies längst vorgemacht.

Daher gilt ab jetzt an der Aurach, zumindest im übertragenen Sinne: Augen zu und durch. In der Hoffnung, dass das Ufer bald umso schöner aufblüht. Auferstehen aus Ruinen, sozusagen.

Ja, diese Hoffnung sollte man haben. Wie ein trauriges Mahnmal, dass sich die Rodungen auch wirklich lohnen müssen, steht der Stumpf der großen alten Pappel neben dem Parkhaus. Die Fällung dieses Baumes tut, ungeachtet der tollen Pläne, wohl noch lange richtig weh.

MATTHIAS KRONAU

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