Aurach in Herzo: Kahlschlag für ein schöneres Ufer

12.3.2019, 19:01 Uhr
Aurach in Herzo: Kahlschlag für ein schöneres Ufer

© Foto: Kronau

Seit eineinhalb Jahren liegen die Pläne für das Aurachufer auf dem Tisch: In mehreren öffentlichen Ausschüssen und im Stadtrat wurde diskutiert. Es wurde eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) und eine Vorprüfung der Umweltverträglichkeit durchgeführt. Alles fachlich geprüft und demokratisch entschieden (wie mehrfach berichtet).

Und dennoch hat die Stadtverwaltung gestern noch einmal zu einem Pressegespräch eingeladen. Der offenkundige Grund: "Der derzeitige Anblick ist natürlich sehr unbefriedigend", räumte Stephanie Hackl von "Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten" aus Eichstätt ein.

Beispiel: die gefällte große Pappel beim Parkhaus. Der Baum, so schätzt die Landschaftsarchitektin, hätte vielleicht noch fünf bis zehn Jahre an dieser Stelle stehen können. "Auf einer freien Fläche hätten wir ihn auch stehen lassen." Doch zwischen Aurach und Parkhaus sei es eine Abwägung zwischen Erhalt, Verkehrssicherheit und neuer Uferplanung gewesen. "Eine schwierige Entscheidung", so Hackl. Die aber gefällt wurde.

Ökologisch vertretbar

Insgesamt wurden an der Nordseite 42 Bäume abgesägt, davon waren etwa ein Drittel tatsächlich krank. Es waren große dabei, aber auch kleine, vornehmlich Weichhölzer. Zwei Eichen und drei Hainbuchen werden verpflanzt. Wichtig für die Umweltbeauftragte Monika Preinl: Die Untersuchungen haben ergeben, dass keine wesentlichen Lebensräume etwa für Fledermäuse oder Vögel verloren gehen. Zumal vier Fledermauskästen und vier Vogelnistkästen mittlerweile neu aufgehängt wurden.

Die Stadt habe keinesfalls arglos und gedankenlos gefällt, betonte auch Fritz Bayer vom Bauhof. Im Gegenteil: Seit Jahren würden jährlich rund 50 bis 60 Bäume neu gepflanzt. Natürlich werden auch einige gefällt, "doch die Gesamtbilanz ist positiv".

Mit Blick auf das nördliche Aurachufer bei der Schütt ist Bauamtsleiterin Silke Stadter wichtig: "Wir sind uns sicher, dass ein höherwertigerer Lebensraum geschaffen wird." Unabhängig davon, dass die bisherigen Bäume schon eine Qualität an sich waren, sehen die Planungen nun auch Areale mit Blühstreifen und Staudenbepflanzung vor. Und damit könnte es zusätzlichen Lebensraum für Insekten wie Schmetterlinge, Libellen oder Bienen geben. Und natürlich auch mehr Platz für die Menschen, "die nun näher an ihren Fluss herankönnen". Das soll durch eine Verbreitung des Wegs zwischen Kuwe-Steg und Parkhaus gelingen, im weiteren Abschnitt entlang der Parkplätze mit einer Verflachung des Ufers und einem Holzdeck. Wer sich dort hinsetzt, wird die Füße im Wasser baumeln lassen können.

Ungut an der derzeitigen Situation ist, dass sie noch eine Weile andauern wird. Die Bauarbeiten werden erst im (Früh-)Sommer beginnen. Der Umbau soll aber auf alle Fälle noch heuer abgeschlossen werden.

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