Bamberger Straße: Chance für neuen Wohnraum

10.8.2020, 18:33 Uhr
Bamberger Straße: Chance für neuen Wohnraum

© Foto: Edgar Pfrogner

Bereits vor der Kommunalwahl 2020 kursierte in der Nachbarschaft, verteilt auch an die NN, ein anonymes Schreiben – unterzeichnet "Ein Nachbar" –, in dem vor einer "fünfgeschossigen Bebauung" und "sogar einem Wohnturm an der Ringstraße‘" gewarnt wurde.

Anfang Juli schickte Marlene Hußenether, Bäuerin aus der Bamberger Straße, ein Schreiben an die Stadt Herzogenaurach, mit dem Vorschlag, den "ursprünglich In der Reuth geplanten, sozialen Wohnungsbau" für die Bamberger Straße umzuplanen. Dieses Areal sei bestens an die Infrastruktur angebunden. "Die Versiegelung und damit Vernichtung von wertvollem Ackerland ist hierdurch nicht mehr notwendig."

Auch das Antwortschreiben ließ die Anwohnerin den NN zukommen. Eine gebäudliche Nachnutzung, die sich "städtebaulich einfügt", so antwortete Bürgermeister German Hacker darin, werde bei dieser Konversion erfolgen.

Allerdings sei das Grundstück in privater Hand und werde entsprechend entwickelt. "Die zukünftige Bebauung des Grundstücks wird sicherlich in die Richtung einer Mischung von gewerblicher Nutzung, vor allem ebenerdig und Wohnnutzung, weitgehend in Obergeschossen gehen", so Hacker ferner.

Von der Gebietsentwicklung "In der Reuth" sei diese Entwicklung jedoch unabhängig. Grob geschätzt, würden "In der Reuth" vier bis fünf Mal so viele Menschen Wohnraum finden wie auf dem BMW-Wormser-Gelände. Für Herzogenaurach bestehe "eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum für alle Wohnformen und Bautypologien".

In der Reuth sei ein Anteil an sozialem Wohnbau von etwa einem Drittel vorgesehen. "Die Grenzen des Wachstums in Bezug auf den Flächenverbrauch" würden erkannt. Das innenstadtnahe Gebiet an der Bamberger Straße soll "sorgsam entwickelt werden".

Für das Gebiet existiert bislang noch kein Bebauungsplan, erläutert Susanne Strater vom Stadtplanungsamt. Ziel sei es, einen solchen zu erstellen, etwa als allgemeines Wohngebiet mit Nutzungen von nicht störendem Gewerbe. Ein Bebauungsplanverfahren dauere ein Jahr oder länger. Mit Bauträgern müssten Verträge geschlossen werden.

Der Eigentümer des Geländes, Spediteur Hans Wormser, steht "mitten in Verhandlungen mit verschiedenen Bauträgern" und will das Gelände verkaufen. "Das Gebäude wird von mir noch abgetragen", so Wormser. Ein Bebauungsplan solle kommen. Die bestehende Tüv-Station auf dem Gelände müsse dann natürlich weichen.

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