Bauunternehmer zu 9600 Euro Geldstrafe verurteilt

5.8.2020, 16:28 Uhr

Eigentlich war die Angelegenheit zur Hauptverhandlung vor dem Erlanger Amtsgericht terminiert, wurde dann jedoch kurzfristig abgesagt. Auf Nachfrage gab Amtsgerichts-Pressesprecher, Richter Wolfgang Pelzl, Auskunft. "Das Gericht ist ins Strafbefehlverfahren übergegangen", erläuterte er die Absage. Das bedeute, dass der Angeklagte per Post ein vorläufiges Urteil erhalte. Dieses werde rechtskräftig, wenn der Angeklagte keinen Einspruch einlege.

Defekte Handbremse

Zum Hintergrund: Im Oktober 2019 ereignete sich in Wachenroth ein schwerer Arbeitsunfall, bei dem ein 52-jähriger Mann von einem Radlader überrollt und getötet wurde. Die Ermittlungen ergaben, dass der Radlader mindestens seit April 2018 eine defekte Handbremse hatte. Der Arbeiter hatte zwar wohl die Baggerschaufel heruntergelassen und am Boden verkeilt, um den Radlader stabil abzustellen. Dennoch setzte sich das Gefährt auf dem leicht abschüssigen Gelände in Bewegung und überrollte den Mann.

Der Unternehmer hat sich laut Pelzl deshalb der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht, denn er hätte dafür sorgen müssen, dass der Radlader funktionstüchtig und in einwandfreiem Zustand ist. Das Gericht verurteilte den Unternehmer zu 80 Tagessätzen à 120 Euro, also insgesamt 9600 Euro.

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