BayernStift übernimmt Altenheim im Liebfrauenhaus

23.9.2016, 18:50 Uhr
BayernStift übernimmt Altenheim im Liebfrauenhaus

© Foto: Anestis Aslanidis

Aufgrund einer 2011 erfolgten Änderung in der Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes und den damit aktualisierten Standards für Bestandsbauten stand das Liebfrauenhaus mit seinem Alten- und Pflegeheim vor der Entscheidung: Sanierung oder Neubau. Nach der Generalsanierungskostenschätzung stand schnell fest, dass ein Neubau lohnender wäre.

Da der aktuelle Träger, das Seraphische Liebeswerk mit Geschäftsführer Stefan König, eine Stiftung des öffentlichen Rechtes mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe ist, suchte man für das neue Altenheim einen neuen Träger. Dieser sollte profundes fachliches Wissen im Bereich der Altenpflege mitbringen und gemeinsam in Kooperation mit dem Seraphischen Liebeswerk das Liebfrauenhaus prägen.

Fündig ist man dabei schnell geworden: Mit der BayernStift GmbH mit Sitz in Erlangen konnte ein Investor gewonnen werden. Dieser übernimmt als neuer Gesellschafter der „Seraphischen Liebeswerk Altenhilfe Liebfrauenhaus gGmbH“ die Trägerschaft für das Alten- und Pflegeheim und investiert in den Neubau. BayernStift unter der Geschäftsführung von Janine Porzler betreibt bereits zwölf Häuser und bringt viel Erfahrung im zeitgemäßen Wohn- und Pflegeheimbau mit. Beide Träger fühlen sich zudem der Tradition verpflichtet, Bewährtes fortzuführen und stimmen in grundlegenden christlichen Werten überein. Gemeinsame Aktionen der Grund- und Mittelschule sowie der Wohn- und Hortgruppen und des Altenheims bleiben auch weiterhin ein fester Bestandteil.

Für Juni 2017 ist der Baubeginn geplant. Bis Weihnachten 2018 soll auf der Wiese im nordwestlichen Teil des Geländes ein L-förmiger Bau entstehen. Für die Menschen, die dort leben, bleibt vieles gleich.

„Uns ist wichtig, dass sich für die Senioren so wenig wie möglich verändert. Bestehende Wohngruppen sollen auch dort weitergeführt werden“, berichtet die Alten- und Pflegeheimleiterin Irmgard Walz.

Positive Resonanz

Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Alten- und Pflegeheims stieß die Nachricht auf positive Resonanz. Neben deutlich helleren Räumen und technisch moderner Ausstattung hat der Neubau noch einen weiteren Vorteil. „Wir schaffen für die Mitarbeiter deutlich kürzere Wege auf dem Gelände als momentan mit drei verschiedenen Häusern“, sagt Walz. Das Pflegepersonal behält seine Verträge zu den gleichen Konditionen unter dem neuen Träger. Zudem eröffnet das Netzwerk von BayernStift für die Mitarbeiter vielfältige Perspektiven der beruflichen Weiterentwicklung.

Auf welche Art und Weise die Räume des jetzigen Alten- und Pflegeheims nach dem Umzug in zwei Jahren genutzt werden, ist noch offen. Möglichkeiten gibt es viele: Seniorengerechte Wohnungen, die immer mehr gefragt sind, oder Mitarbeiterwohnungen sind nur zwei der zahlreichen Alternativen.

Bereits 1899 gründete Pater Cyprian Fröhlich das Liebfrauenhaus als „Waisenhaus“. Unter diesem Namen ist das Haus seit Generationen in der Stadt bekannt. Heute beinhaltet es verschiedene Einrichtungen, wie unter anderem eine offene und gebundene Ganztagsschule, einen Hort und eben auch das Alten- und Pflegeheim. Letztgenanntes existiert seit 1948.

Nach knapp 70 Jahren wechselt nun die Trägerschaft. Irmgard Walz sieht dem positiv entgegen: „Ich freue mich auf die neuen Möglichkeiten, die uns das Seraphische Liebeswerk durch die Kooperation mit BayernStift nun ermöglicht. Insbesondere der Neubau des Alten- und Pflegeheims wird die Qualität der Pflege von Bürgerinnen und Bürgern in Herzogenaurach und aus der Region nochmals erhöhen.“ Auch Stefan König freut sich auf die Zusammenarbeit. „Die Gedanken und Werte werden statt unter einem Dach nun einfach unter mehreren Dächern weitergetragen.“

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