Bei Rezelsdorf: Bau der Windkraftanlagen kommt voran

14.5.2017, 13:28 Uhr
Bei Rezelsdorf: Bau der Windkraftanlagen kommt voran

© Ingrid Jungfer

Das eine Windkraftrad, in der Planung WA 2 genannt, hat die Nase vorn. Am Donnerstag waren alle immer kleiner werdenden "ganzen" Ringe auf die unteren riesigen Spannbetonringe gesetzt, die aufgrund ihres Ausmaßes als Halbschalen angeliefert worden waren. Aktuell hob der Kran dicke Stahlseile auf das sich nach oben deutlich verjüngende Turmende. Von dort aus werden die Seile innenliegend nach unten zur absoluten Stabilisierung verspannt. Unter 500 bar Druck, was den Turm um etwa drei Zentimeter kürzer werden ließe, verriet Jörg Witzel, Polier der ausführenden Firma Bögl.

Ende Mai werden auf die Betonringe noch drei Stahlröhren montiert, was dem Turm mit 140 Metern Höhe weitere Stabilität gibt. Darauf folgt dann das Maschinenhaus. Sind später die drei Rotorblätter befestigt, dann ist die Anlage stattliche 198 Meter hoch.

Bei der Anlage WA 1 weiter gen Norden, an der parallel gearbeitet wird, war am Donnerstag für den Turm erst ein sogenannter Betonanfängerring in Braun gesetzt. Zwei Kräne unterschiedlicher Höhe sind dabei stets im Einsatz, wenn sie synchron beim sogenannten Tandemhub auch den nächsten Anfängerring setzen, so der Polier. Stattliche 98 Tonnen wurden dabei bewegt. Die Arbeiten auf der natürlichen Lichtung gehen zügig voran. Selbst nachts, wenn Schwertransporte ihre Fracht für den Betonturm anliefern. Ein Zweierteam der ausführenden Firma steht dann bereit, die schweren Teile abzuladen.

Ebenfalls öfter in der Nacht unterwegs war und ist Planer und Projektierer Marcus Dornauer, wenn Teile angeliefert werden. Denn mit zu den Auflagen und Vorschriften der Behörde in Neustadt gehört auch der möglichst schonende Umgang mit der Natur. Was bedeutet, dass Dornauer rechtzeitig vor jedem Schwertransport im Wald gemeinsam mit einer Biologin Amphibien einsammelt. Maschinenhaus und Generator für die Anlagen werden übrigens noch über Rezelsdorf angeliefert. Die erst für Ende Mai geplanten extrem langen Schwertransporte zur Fertigstellung nehmen dann einen anderen Weg. Er soll ab nächster Woche für die Schwerlast ertüchtigt werden.

Ist die Lieferung über Rezelsdorf dann abgeschlossen, wird die bisherige Zufahrt an einigen Stellen im Wald wieder rückgebaut. Denn Planer Marcus Dornauer war es von Beginn an ein Anliegen, Wald und Standortbereich der Windkrafträder möglichst zu schonen.

So hat er die geplante und genehmigte Fläche für WA 2, die ausschließlich im Dachsbacher Gemeindewald liegt, um ein Drittel reduziert, das Bauwerk nur in so geringer Tiefe gegründet, dass das Grundwasser nicht tangiert ist.

Sowoehl bei WA 1 wie auch bei WA 2 wird Oberflächenwasser versickert. Bei letzterem wurde auch kaum Wald gerodet und fast nur Weg- und Ackerflächen zum Bau benötigt. Und für den gegenüberliegenden Gretl-Weiher mit seltener Tierwelt und Vegetation hat Dornauer für 20 Jahre die Pflegschaft übernommen.

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