Beim Schweinsbraten über Geflügelzucht philosophiert

23.8.2011, 16:00 Uhr
Beim Schweinsbraten über Geflügelzucht philosophiert

© nr

„Wir feiern dieses Dorffest lediglich alle zwei Jahre“, meinte Bernhard Dellermann, der Vorsitzende des im Juli 2008 gegründeten Dorfvereines mit seinen derzeit 60 Mitgliedern. Viele dieser Mitglieder halfen beim zweiten Fest dieser Art auch mit, um an den beiden Tagen rund 1000 Gästen etwas zu bieten — da wäre natürlich das Kulinarische, das in dem 85-Einwohner-Dorf groß geschrieben wird: Dellermann ließ heuer ein Schwein stundenlang am Spieß braten, auch während des Gottesdienstes im Festzelt. Gleich anschließend brach der Ansturm auf die gegrillte Köstlichkeit los, so dass von der knusprigen Sau beim Mittagsläuten nichts mehr übrig war.

Parade der Bulldogs

Zwischendrin formierte sich die Traktorenparade und zog am Festzelt vorbei zur „Festwiese“. Rund 30 Oldtimer mögen es gewesen sein, deren stolze Besitzer auch Kinder zum Mitfahren einluden. Dellermann beauftragte für diese Kür den Hemhofener Clemens Seeberger, der die Traktorenparade auf die Beine stellte und auch Siggi Betz aus Oesdorf dazu einlud. Sein „Fahr“ aus dem Jahre 1953 dürfte der älteste Bulldog gewesen sein. Zwölf PS, ein Zylinder, 800 Kubik, und alles im Wasserkreislauf abgekühlt, reichten seinerzeit, um die Äcker zu bestellen.

Für Gesprächsstoff sorgte natürlich auch die verhinderte Anlage des Geflügelzuchtvereins.

Nach jahrelangem Kampf haben die Freunde des Federviehs bekanntlich resigniert, sprachen schon mit den Kollegen aus Zeckern über eine Fusion und würden sogar ihr Vereinsheim verkaufen. Einen Käufer hat man dafür noch nicht gefunden und auch bei den Verhandlungen über eine Fusion herrscht derzeit Funkstille.

Der Chef der Dorfgemeinschaft Wiesendorf bedauert indes das „Hickhack“ und bestätigte abermals, dass die Mehrheit der Dorfgemeinschaft nichts gegen den Geflügelzuchtverein habe. Man hätte das Ganze besser unter einen Hut bringen sollen, meinte Dellermann, und kann sich inzwischen sogar vorstellen, dass sich die Dorfgemeinschaft in dem zweckmäßig eingerichteten Vereinsheim hie und da trifft — denn ein Wirtshaus gebe es seit Jahrzehnten nicht mehr in Wiesendorf.

Schon wurde angesichts dieser Überlegungen schon davon gesprochen, dass womöglich die Gemeinschaft als solches das Vereinsheim erwerben könnte.

Für was ein Dorffest alles nützlich sein kann.

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