Benefizkonzert mit Pater Anselm Grün in St. Magdalena

21.4.2019, 06:57 Uhr
Benefizkonzert mit Pater Anselm Grün in St. Magdalena

© Foto: Matthias Kronau

"Wir Lionsfreunde sind sehr stolz, in der Karwoche die letzten sieben Worte Jesu im Werk von Joseph Haydn zu hören und sind gespannt auf die Meditationen von Pater Anselm Grün zwischen den Sonaten", begrüßte Klaus Deißenberg die rund 300 Gäste, die zur Benefizveranstaltung in die katholische Pfarrkirche gekommen waren.

Der Erlös des Konzerts werde an die Peruhilfe des Förderkreises Cajamarca in Herzogenaurach gehen und für den Bau eines Operationssaals zur medizinischen Versorgung der verarmten Landbevölkerung zur Verfügung stehen, bedankte sich der Vize-Präsident des Lions Clubs beim Publikum für die Unterstützung der Veranstaltung "Meditationen zur Passion".

Mit dem 1785 komponierten Werk von Joseph Haydn, "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" op.51 Nr.1-7, spannte das international renommierte Bamberger Streichquartett mit Raúl Teo Arias, Andreas Lucke, Branko Kabadaic und Karlheinz Busch einen intensiven und berührenden musikalischen Rahmen zu den Meditationen und spirituellen Gedanken von Pater Anselm Grün. Das äußere Erscheinungsbild des Benediktinermönches aus dem unterfränkischen Kloster Münsterschwarzach ist seit Jahrzehnten unverändert: Mit weißem Haar und Rauschebart steht er in seiner schwarzen Kutte bescheiden an der Kanzel.

"Seit dem Mittelalter ist es üblich, die sieben Worte zu meditieren. Sieben ist die Zahl der Verwandlung. Die sieben Worte Jesu wollen unser Leben heilen und sie sprechen in unsere Ängste hinein und verwandeln sie. Mit Haydn gelingt das Paradox, dass die Passion durch wunderschöne Musik dargestellt wird und damit zu einem Klangraum der Liebe wird, indem wir uns geborgen fühlen, die Musik in unser Herz eindringt und unsere Ängste in Liebe verwandeln", führte Anselm Grün in die Betrachtungen zu den Worten Jesu am Kreuz ein. "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", sprach Pater Anselm das erste Wort. Seine spirituellen Gedanken dazu: Es gäbe Menschen, die sich für alles die Schuld geben und sich selbst nicht vergeben könnten. Der Tod am Kreuz stehe für die Karthasis und für die vergebende Liebe Jesu. Menschen sollten lernen, sich selbst zu vergeben und ihre Schuldgefühle loszulassen. Die Musik von Haydn sei eine inständige Bitte um Vergebung und die Hinführung zur Liebe. Die Sonaten erfüllten mit Liebe und Dankbarkeit das Herz der Menschen. Sich bedingungslos angenommen zu fühlen, Ängste und Schuldgefühle, Hass und Wut loszulassen und im Vertrauen auf die väterlichen Hände Gottes sein Leben zu leben, das sei die Botschaft seiner Meditation, so Pater Anselm. Dabei sprach er mit feinem Lächeln, warmtönender Stimme und mit sanfter Gestik, die Trost und Vergebung spendeten.

Während seine Worte nachwirkten, stimmten die vier Streicher die Sonate an. Harmonisch einfühlsam und zärtlich nahmen die Musiker die Worte von Pater Anselm auf, führten musikalisch durch die Passion und verliehen den sieben langsamen Sätzen feinen Klangsinn und innigen tiefen Ausdruck. Mit jedem der sieben Worte von Pater Anselm drang die Botschaft tiefer in die Herzen der Zuhörer ein. Eine spirituelle Stunde des Friedens und der Einkehr, die mit dankbarem Applaus belohnt wurde.

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