"Big Points" für die Nerven

16.2.2020, 19:16 Uhr

Es begann hitzig, doch dann behielten die Handballerinnen der TSH gegen den SV Union Halle-Neustadt II einen kühlen Kopf und zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg in der 3. Liga Ost. Rechnerisch ist noch vieles möglich, aber jetzt spricht alles dafür, dass das Team von Trainer Andreas Ottlo ab dem Herbst in seine vierte Drittligasaison gehen kann.

Das Heimteam erwischte den etwas besseren Start und konnte zunächst die Führung übernehmen. Beide Abwehrreihen begannen konzentriert und ließen keine entscheidenden Aktionen ihrer Gegnerinnen zu. Die Angriffe wurden häufig bis zum Passivzeichen des Schiedsrichtergespanns Zeki Kaplan/Benjamin Scheld ausgereizt. So stand es nach sieben Minuten erst 2:2. Keine der beiden Mannschaften vermochte ihr Konzept optimal umzusetzen.

Torfrau als Rückhalt

In der 9. Minute gelang es der Turnerschaft erstmals, einen Angriff schön herauszuspielen und mit einem Treffer über Rechtsaußen Saskia Probst erfolgreich abzuschließen. Ein mutiger Pass von der Linkshänderin führte anschließend zum 4:2 durch die vorgeeilte Jana Lichtscheidel. Torhüterin Milena Deppisch war ihrer Mannschaft über das gesamte Spiel ein starker Rückhalt. In der Anfangsphase konnte sie unter anderem zwei hundertprozentige Torchancen vom Kreis entschärfen.

Bereits nach zehn Minuten sah sich der gegnerische Trainer Jan-Henning Himborn beim Stand von 2:5 gezwungen eine Auszeit zu nehmen und sein Team neu einzustellen. Sogleich packten die Neustädter in der Abwehr vehementer zu und zwangen die TSH zu einem schwierigen Abschluss aus kleinem Winkel.

Da Herzogenaurach Mitte der ersten Halbzeit die Spur verlor, holte der Gast auf und ging selbst mit 6:5 in Führung. Vor allem die häufigen Einläufe an den Kreis brachte die Herzogenauracher Abwehr nicht unter Kontrolle. Auch eine Auszeit von Trainer Andreas Ottlo brachte nur bedingt eine Verbesserungn. So lagen die Gastgeberinnen zehn Minuten vor der Pause mit 6:8 im Hintertreffen.

Erst eine starke Phase von Saskia Probst kurz vor der Pause gab ihrer Mannschaft wieder neuen Schwung. Mit ihren Gegenstoßtreffern brachte sie ihr Team in Front. Unterstützt wurde sie dabei von den Ballgewinnen ihrer Mannschaft und den tollen Paraden von Milena Deppisch, die ihre Mitspielerin sogleich mit weiten Pässen auf die Reise schickte. So ging die TSH doch noch mit einer 13:10-Führung in die Pause.

Die TSH kam frisch aus der Halbzeitpause, setzte nahtlos an die starke Leistung kurz vor der Pause an und konnte mit schnellem Powerhandball den Vorsprung auf sechs Zähler ausbauen. In dieser Phase war es Jana Lichtscheidel, die Verantwortung übernahm und im Angriff und in der Abwehr ihre Erfahrung ausspielte.

In der zweiten Hälfte ließ die Heimmannschaft nichts mehr anbrennen und zeigte nicht zuletzt in der Abwehr eine herausragende Leistung. Im Angriff wurde die Turnerschaft geduldiger und schloss die Ballstafetten über den Kreis oder Außen ab. Auch der Nachwuchs konnte sein Können unter Beweis stellen. Youngster Maxi Luber zeigte einen sehenswerten Treffer, als sie sich dynamisch im Eins-gegen-Eins durchsetzte und dann den Ball ins lange Eck zirkelte.

Kim Quetsch setzte sowohl auf Außen als auch im Rückraum Akzente und trug fünf Treffer zum Heimsieg bei. Doch es war keiner anderen als der überragenden Saskia Probst vergönnt in ihrem letzten Gegenstoß in letzter Sekunde den Schlusspunkt zum 35:25 zu setzen.

TSH: Deppisch; Luber 1, Quetsch 5, Hopp 4, Brockschmidt 4/1, Probst 9, Schneidereit, Lichtscheidel 6/4, Lang 1, Sandner, Theobald 3, Neumann 2.

Keine Kommentare