Bittere Corona-Zeit des Hungers im Nagaland

15.6.2020, 06:00 Uhr
Bittere Corona-Zeit des Hungers im Nagaland

Zwei Millionen "Nagas" stehen immer noch unter Ausgangssperre. Vor allem für die Tagelöhner und Armen eine bedrohende Herausforderung. Ohne Arbeit kein Geld!

Väter sind verzweifelt, weil sie ihre Familie nicht mehr ernähren können. Es gibt keinerlei soziale Absicherung. Lediglich mit Reis und Linsen versucht der indische Staat, die Menschen vor dem Verhungern zu bewahren. Unter menschenunwürdigen Umständen leben hier Familien unter dem Existenzminimum. Die hygienischen Umstände sind katastrophal, Toiletten oder Waschmöglichkeiten sind oft nicht vorhanden.

Im Gebiet Zubza und Peducha wohnen etwa 1000 Familien, 129 freuen sich jetzt über Nahrungsmittel, die mit Spenden aus dem fernen Deutschland finanziert wurden. Der Spendenaufruf erbrachte insgesamt 2500 Euro.

Lehrkräfte und Frater Joseph Nellesseril SDB verteilten an Bedürftige 129 Pakete, überwiegend an die Familien der Patenkinder.

Lehrerin Roselyn packte mit Kolleginnen 129 Rationen: Ein Paket enthält zehn Kilogramm Reis, drei Kilogramm Kartoffeln, drei Kilogramm Zucker, drei Kilogramm Dal/Linsen, Maggi- Suppe, Milchpulver, Tee, Salz, Kekse, Schokolade und Schutzmasken.

Keviseii: "Danke aus meinem tiefstem Herzen. Ich kann nur für euch beten. Gott möge euch segnen für all die guten Taten, die ihr für unser Volk tut. Bitte übermitteln Sie diese Botschaft an alle Paten, Einzelpersonen und Familien, die sich um unser Dorf sorgen."

Lehrer der St. Francis Xavier School in Peducha: "Trotz der schwierigen Situation, mit der jetzt alle konfrontiert sind, sorgen sie sich immer noch um uns in den schwierigen Zeiten. Sie haben mehr als genug für unsere Kinder getan. Ihr seid unsere Retter. Danke für alles, auch an die Salesianer von Don Bosco."

Maria, eine Frau aus dem Nagaland, berichtet: "Überall reden die Leute hier über die Deutschen, die für uns gespendet haben, und sind zufrieden mit den vielen Dingen, die gegeben wurden. Das Coronavirus hat Dimapur erreicht und es ist eine große Gefahr für die Menschen hier in Nagaland."

Das karge und entbehrungsreiche Leben in dieser Bergregion ist für Menschen in Europa kaum vorstellbar. Selbst vor Corona war eine Mahlzeit im Nagaland auf das Mindeste beschränkt und führte zur Mangelernährung.

"Wie will die westliche Welt die Flüchtlingsströme eindämmen, wenn wir uns vom Elend abwenden und deren Probleme verdrängen?", fragt Ernst Klimek, der Initiator des Projekts an der Weisendorfer Schule. Er richtet ein herzliches "Npezie"/Danke an alle für Spenden aus nah und fern.

Mit den Salesianern Don Boscos und der Pfarrei vor Ort sind bereits wieder Projekte geplant. Als Nächstes steht die dringende Schulerweiterung in Peducha an, um Ausbildungshilfe und Einkommensmöglichkeiten schaffen.

Infowww.zubza.de

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