Cornelia Götz präsentiert "Seelengesang"

20.9.2019, 17:35 Uhr
Cornelia Götz präsentiert

© Foto: Eduard Weigert

In einer Esoterik-Zeitschrift ist Cornelia Götz, die von 2011 bis 2013 in Herzogenaurach lebte, sich jetzt aber in Nürnberg niedergelassen hat, auf den Begriff "Seelengesang" gestoßen. Den Zugang dazu habe ihr dann tatsächlich eine Schamanin eröffnet, erzählt Götz und versucht zu erklären, was dahintersteckt: "Es ist die Sprache, die in Klängen aus einem herausströmt, wenn man nicht nachdenkt, sondern die Töne einfach fließen lässt." Also quasi gefühlte Klänge in einer eigenen Sprache. Diese Klänge könnten eine Stimmung transportieren oder auch einen Weg aufzeigen. "Seelengesang ist nicht planbar und natürlich auch nicht wiederholbar. Er entsteht im Augenblick und ist einmalig und einzigartig."

Kann man Seelengesang lernen? "Nicht direkt, aber man kann jemanden hinführen und ihm oder ihr die Idee nahebringen", sagt Götz. Man solle sich Zeit dafür nehmen, nichts nebenher machen und ungestört sein. Zunächst sei der Atem sehr wichtig. Man solle bewusst einatmen und den ersten Klang sich einfach entwickeln lassen. "Und dann abwarten, was geschieht und was einem in den Sinn kommt; und vor allem zulassen, was passiert."

Die Gedanken auszuschalten sei zwar schwierig, "aber es ist faszinierend, sich selbst zu hören – zu hören, was da für Töne kommen". Laut Götz ist Seelengesang ein Kraftquell, durch den man zu sich selbst finden könne. "Und man kann auch etwas für sich rausziehen, wenn man jemandem beim Seelengesang zuhört", so die Sopranistin. Das will sie beim "hin & herzo"-Festival unter Beweis stellen.

Das Projekt Seelengesang hat die Jury und den Kulturausschuss des Stadtrates nämlich so überzeugt, dass Cornelia Götz nun mit dem Projektpreis ausgezeichnet wird. Denn die Entstehung des Werks im Augenblick setze ein hohes Maß an Phantasie – das Motto des diesjährigen Festivals – voraus, heißt es in der Begründung für die Preisverleihung.

Die Sopranistin arbeitet in diesem Fall mit dem Lichtkünstler Markus Stirn zusammen. Der Seelengesang wird in der Stadtpfarrkirche St. Magdalena erklingen.

Markus Stirn wird Lichtakzente setzen und immer neue Punkte in der Kirche illuminieren – eine Figur, ein Kreuz. Und jeder dieser Akzente wird Cornelia Götz zu einem neuen Seelengesang inspirieren. Sie wird sich dabei auch durch die Kirche bewegen.

Dass ihr Projekt ausgezeichnet wurde, freut Cornelia Götz sehr. "Was für eine Chance, ein neues Genre lebendig werden lassen zu dürfen!", sagt sie begeistert und dankt der Jury für "das Vertrauen und die Offenheit".

Cornelia Götz hofft auf viele Zuhörer, die sich auf das Experiment dieser meditativen, Phantasie anregenden Performance einlassen – "und dabei vielleicht auch neue Impulse erleben und Kraft tanken". Sie fände es am schönsten, "wenn die Zuhörer in irgendeiner Form berührt werden, wenn sie einen Moment erhaschen, der sie zur Ruhe, zum Nachdenken, zu sich selbst und vielleicht sogar zu etwas Göttlichem bringt".

InfoDie Preisverleihung findet am Freitag, 27. September, um 20.30 Uhr in St. Magdalena statt. Im Anschluss ab 21 Uhr verzaubert Cornelia Götz zwei Stunden lang mit ihrem Seelengesang. Dabei dürfen die Zuhörer jederzeit kommen und gehen – wie es ihnen eben gefällt und guttut. Der Eintritt ist frei.

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