Da lacht das Herz der Kegelfreunde

1.8.2020, 06:57 Uhr
Da lacht das Herz der Kegelfreunde

© Foto: Rainer Groh

Jetzt hat die Gemeinde die erste Kegelbahn im Landkreis, auf der man sogar internationale Wettkämpfe austragen könnte.

Vor dem Neubau war gründliches Abräumen angesagt. Die alte Bahn wurde in Eigenarbeit demontiert. Elf Tonnen Asphalt, sagt der langjährige Vereinsvorsitzende Roland Watzer, wurden mit Brecheisen und Vorschlaghammer herausgebrochen und entsorgt, ebenso zwei Anhänger voll Kunststoff. Den Belag hatte man ebenfalls in Handarbeit abgeschrubbt.

Die neue vierbahnige Anlage entspricht der FIQ-Norm der World Ninepin Bowling Association (WNBA), also des Weltverbands für den mit neun Kegeln ausgeübten Sport – im Gegensatz zum amerikanischen Bowling, bei dem auf zehn Kegel geschoben wird. Die Hersteller-Firma hat sie in drei Tagen eingebaut. Dazu wurden 28 Säcke Granulat als Untergrund ausgebreitet, 28 Segmentplatten darübergelegt und darüber die eigentlichen Spielbahnen aus Kunststoff gelegt.

Den letzten Schliff haben dann wieder die Röttenbacher Kegler selbst der neuen Bahn verpasst: mit der Poliermaschine. Auch der Kegel-Saal selbst erhielt einen neuen Anstrich, der Vorraum Fliesen, Tische und Stühle. Alles in allem wohl 200 Stunden ehrenamtliche Arbeit, die in dem Projekt stecken, für das freilich die Gemeinde verantwortlich zeichnet.

Mit 25000 Euro im Haushalt

Ihr gehören Haus und Kegelbahn und mit 25 000 Euro war der Neubau auch im Gemeindehaushalt taxiert. So hat sich zum Abschluss auch Bürgermeister Ludwig Wahl umgesehen. Er erläutert auch, dass der Kegelverein wie die anderen Sportvereine in der Gemeinde auch, für die Nutzung der Anlage Stundensätze zu zahlen hat. Eigenleistungen würden hier angerechnet.

Den Abriss der alten Kegelbahn hat laut Roland Watzer die Firma aus der Rechnung gestrichen, sodass die hochmoderne Bahn für 18 000 Euro zu haben war. Die Entgelt-Vereinbarung mit der Gemeinde komme dem Verein sehr entgegen, denn mit eigenen Mitteln hätten die rund 100 Mitglieder das Projekt nicht stemmen können.

Etwa 25 von ihnen sind aktive Kegler, und es steht nicht zu erwarten, dass sie die internationalen Möglichkeiten ihrer neuen Sportstätte in absehbarer Zeit selbst nutzen können. Der Verein, sagt Watzer, der ihn seit 1977 leitet, seit 1985 auch Kreis- und seit 1991 dazu noch Bezirksvorsitzender ist, lebt aus sich selbst heraus und möchte nicht das Abenteuer eingehen, mit bezahlten auswärtigen Keglern höherklassig zu werden. Regionalliga war das Maximum, das eine Röttenbacher Kegel-Mannschaft bisher erreicht hat.

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