Damit bei Starkregen nicht alles unter Wasser steht

20.12.2020, 17:32 Uhr
Damit bei Starkregen nicht alles unter Wasser steht

Bei der Sitzung in der Mehrzweckhalle ging es um spannende Themen: Die kostspielige Sanierung des Adelsdorfer Oberdorfes und die damit verbundene Erweiterung des Nahwärmenetzes.

Laut Bürgermeister Karsten Fischkal läuft gegenwärtig die Grobplanung des Projektes, das über mehrere Jahre andauern wird. Es habe schon zwei Bürgerbeteiligungen – eine im Pfarrzentrum und eine per Livestream – gegeben. "Eine andere Form der Beteiligung war wegen Corona nicht möglich".

Baubeginn soll 2021 sein

Beim "Oberdorf" handelt es sich grob um die Straßenzüge südlich der Schafgasse bis hinauf zum ehemaligen alten Bahnhof. Die Gemeinde habe das Herzogenauracher Planungsbüro "GBI" mit der vorgestellten Grobplanung beauftragt, wobei die exakten Kosten, insbesondere die Kosten für einen geplanten Oberflächenwasserkanal, derzeit noch nicht ermittelt werden konnten. Baubeginn soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 sein.

Förderungsfähig sei die dann wohl größte Baustelle in der Gemeinde wegen der Starkregenmaßnahmen. Eine grobe Kostenschätzung belaufe sich auf zehn bis zwölf Millionen Euro, die im Haushalts- und Finanzplan berücksichtigt seien, so Fischkal. Es sei ferner beabsichtigt die Kosten im Solidarprinzip auf die Bereiche Wasser und Abwasser umzulegen. Die GBI-Planer sehen vor, die Straßen, das Abwasser, die Wasserleitung zu sanieren und einen Oberflächenwasserkanal zu verbauen. Zudem sei ein Entlastungsstausammler geplant.

Die bei der Bürgerbeteiligung eingegangenen Vorschläge der Anwohner habe man weitgehend berücksichtigt. Die Grobplanung sieht einen einseitigen Gehweg vor, mehr Begrünungen, eine Fahrbahnbreite von maximal 5,50 Meter und beidseitige Parkbuchten. "Das führt zu einem geringeren Verkehrsfluss", so GBI, die darauf aufmerksam machten, dass die Maria-Ludwig-Straße und die Schlesierstraße der nivellierte Tiefpunkt im Oberdorf sind.

Berechnungen für das Nahwärmenetz

In Zusammenhang mit diesen Tiefbaumaßnahmen ist auch der Ausbau des Nahwärmenetzes vorgesehen. Um diese Abwicklung wird sich die Energiegesellschaft Adelsdorf mbH mit Beschluss des Gemeinderates (gegen drei Stimmen) federführend kümmern. Aus der vorgesehenen Bürgergenossenschaft wurde nämlich nichts, weshalb sich CSU-Sprecher Uwe Pöschl für deren "Vorarbeiten" ausdrücklich bedankte. Für den Ausbau des Wärmenetzes auf einer Länge von rund 3,5 Kilometer benötige man noch rund 120 Anschlüsse, damit sich die geschätzte Investition von fünf Millionen Euro rechne, so Wolfgang Mößlein vonder Energiegesellschaft. Er errechnete einen Wärmepreis von 9,28 Cent pro kWh. Der Leistungspreis für ein Ein/Zweifamilienhaus würde bei 267 Euro liegen, für ein Dreifamilienhaus bei 446 Euro. Der jährliche Messpreis liege dann bei 114 Euro, so Mößlein. Die Anschlusskosten, die variieren können, kommen noch hinzu.

SPD-Sprecher Norbert Lamm mahnte, keinen "Schnellschuss" zu machen, man brauche unbedingt eine "ordentliche Bürgerbeteiligung". Dann meldete sich Jörg Bubel zu Wort, der einen ganzen Forderungskatalog vortragen wollte. Zusammengefasst sei die Oberdorfsanierung eine Maßnahme, die sich schon lange hinzöge; "mal ist hier von sechs Millionen, von zwölf, von 13 Millionen Euro die Rede". Er forderte "klare und eindeutige Aussagen", was, wann, wo und wie gemacht werde.

Gegen drei Stimmen

Dann platzte Fischkal der Kragen und er entzog Bubel (mehrmals) das Wort. Gegen drei Stimmen (Bubel, Lamm und Ralf Olmesdahl) wurde die Grobplanung akzeptiert und die Energiegesellschaft mit der Bearbeitung des Nahwärmenetzes beauftragt. Und Jörg Bubel ließ wissen, dass er wegen seines "Maulkorbs" die Rechtsaufsicht bemühen werde.

 

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