Das Greuther Feldkreuz erstrahlt in neuem Glanz

26.5.2013, 12:00 Uhr
Das Greuther Feldkreuz erstrahlt in neuem Glanz

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Der Sterpersdorfer Georg Schockel hat gemeinsam mit seinem Enkel Felix am Donnerstag die nötigen Arbeiten abgeschlossen. Bereits in seiner 1987 mit Marga Bley zusammengestellten Auflistung der Flurdenkmäler von Höchstadt hatte Schockel den Zustand des Feldkreuzes als schlecht eingestuft. Vor allem das Streusalz im Winter hatte den Sandsteinsockel geschädigt. Auch das gusseiserne Kreuz hatte Rost angesetzt.

Eine Inschrift verweist auf das Jahr 1885 als Entstehungsdatum des Feldkreuzes. In einer Nische befindet sich nach der Renovierung wieder eine neuzeitliche Madonna. Bei der Sanierungs-Maßnahme wurde das gusseiserne Kruzifix entrostet und von Schockel grundiert, ein Fachmann brachte eine neue Farbfassung sowie die Vergoldung auf und goss das Kreuz mit Blei wieder in den Sandsteinsockel ein.

Für die Renovierung mussten 4812,54 Euro aufgebracht werden. Die Stadt Höchstadt kam für die Sanierung des Sandsteins auf, die mit 3512,64 Euro zu Buche schlug. Saniert hat ihn die Steinhütte Schulz aus Burgebrach, Firmeninhaber Jürgen Schulz war für die Arbeiten selbst vor Ort. Die fehlenden 1298,90 Euro konnte Georg Schockel aus Spenden zuschießen, 400 Euro davon stammen von der Dorfgemeinschaft Greuth unter deren Vorsitzenden Christian Hahn.

Wie bei allen Flurdenkmälern im Landkreis, die er bereits restauriert hat, stellt Georg Schockel auch diesmal wieder eine Broschüre zusammen, die demnächst erscheinen wird und dann bei den Verantwortlichen der Greuther Dorfgemeinschaft zu erhalten ist.

Werner Rühl von der Deutschen Steinkreuzforschung hat im Bamberger Staatsarchiv einen Akt mit Vorgängen rund um das Greuther Kreuz ausfindig gemacht. Daraus geht hervor, dass der Gastwirt Karl Fischer das Feldkreuz hatte errichten lassen. Fischer war am 1. Juni 1887 bei der Gemeindeverwaltung Greuth vorstellig geworden, weil er das Kreuz auf seinem Grund am 7. Juni 1887 weihen lassen wollte.

Dies gestaltete sich allerdings nicht ganz einfach, da der Zentbechhofener Pfarrer Michael Speckner das Kreuz erst weihen wollte, wenn das Bezirksamt keine Einwände dagegen hätte. Das Bezirksamt Höchstadt zeigte sich dann aber in einem Schreiben vom 14. Juni 1887 einverstanden — vorausgesetzt, das Kreuz behindere den Verkehr nicht.

Geschaffen hat das Kreuz im Jahr 1885 der Zentbechhofener Johann Urschlechter. Rühl kennt noch mindestens zehn weitere von ihm hergestellte Kreuze, etwa in Lauf, das als Heinleinskreuz bekannte Exemplar in der Unteren Mark von Forchheim, in Hallerndorf in Richtung Kreuzberg, bei Herrnsdorf und auch eines in seiner Heimatgemeinde Zentbechhofen.

Sein eigenes Wohnhaus hatte sich der Maurer Johann Urschlechter im Jahr 1865 in Zentbechhofen, Greuther Straße 15 (alte Hausnummer 10) erbaut. Sein Hauptarbeitsgebiet war das Maurerhandwerk. Für Urschlechter stellten die Kreuze vermutlich eine Winterbeschäftigung dar.

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