Lieblingsplatz

Der Ur-Höchstadter Atze Bauer liebt das Ufer der Aisch

28.9.2021, 09:43 Uhr
 Atze Bauer mit seinen Fuison-Sticks.

© Max Danhauser, NN  Atze Bauer mit seinen Fuison-Sticks.

Der Ur-Höchstadter Atze Bauer liebt - wie soll es anders sein - das Ufer der Aisch. Innehalten und nachdenklich sein? So werden wohl die Wenigsten Atze Bauer jemals erlebt haben. Offen und gut gelaunt ist er an einem Vormittag, als er für ein Pressegespräch von seiner Textildruckerei gen Aischauen läuft. Seinen Lieblingsplatz. Mit dabei hat Atze Bauer zwei Fusion-Sticks, wie er seine zwei Krücken nennt, die er in der rechten Hand trägt.

Verletzt ist der 56-Jährige nicht, er möchte Sport treiben - und das am liebsten an den Aischauen. Und das sei kein Scherz. Wie sollte man es auch anders von ihm erwarten - immer mit einer Prise Humor und mit einem Lachen auf den Lippen.

Hopserlauf mit Krücken

Nach einem Achillessehnenriss vor rund vier Jahren war er tatsächlich auf die Krücken angewiesen, musste ein paar Wochen mit ihnen gehen. Und bemerkte: die Rückenprobleme ließen nach. Das habe ihm auch ein Orthopäde bestätigt. Bauer machte im Anschluss an seine Verletzung weiter, nahm die Krücken zu einem Art Hopserlauf mit. "Halb Spaß, halb Ernst", sagt er.

Wieder half es, mit den Fusion-Sticks, wie sie fortan hießen, zu gehen.

Das macht er nun beinahe täglich: den FusionWalk, wie er ihn getauft hat. Es solle ja nach Sport und nicht nach Krankheit aussehen, sagt "Trendsportartenentwickler" Atze Bauer. Für ihn ist der FusionWalk an den Aischauen mittlerweile zu einem kleinen Ritual geworden. "Das mache ich fast jeden Tag", sagt er.

Bis zu 1000 Schritte am Stück kann er mit seinen Sticks laufen oder hopsen, wie auch immer man diese Fortbewegungsart nennen möchte, und trainiert dadurch seinen Oberkörper. "Ich bin ja grundsätzlich überhaupt kein Sportler", sagt er, aber die Motivation sei täglich da. Weil es gegen Rücken tatsächlich helfe.

Studienaufenthalt in Erlangen

In Bamberg geboren, wohnt der Ur-Höchstadter schon immer in seiner Heimatstadt, mit Ausnahme von ein paar Jahren Studienaufenthalt in Erlangen. Bekannt geworden ist Axel Bauer, wie er eigentlich heißt, durch seine T-Shirt-Druckerei im Herzen Höchstadts und seine beinahe schon zum Kult gewordene, quirlige Comedy-Figur Atze Bauer.

Stillstehen? Das vorbeirauschende Wasser plätschern hören, das Gras beobachten, wie es sich sanft im Wind biegt oder einfach nur der Musik der Vögel lauschen? Geht bei Atze Bauer kaum. "Dazu bin ich viel zu ruhelos." Er ist einfach immer unterwegs. Und das am liebsten an den Aischauen. Die sind bei ihm gleich um die Ecke. Was die wohl haben, was andere nicht haben?

Und genau dabei kommt er doch kurz ins Schwelgen, hält ein paar Momente inne. "Weitblick" sagt er und meint die schier nicht endenden Uferzüge der grünen Aischauen. "Es weht immer ein Lüftchen" sagt er, was gerade an heißen Tagen sehr angenehm sei. Und die Störche. "Massig Störche" seien zu sehen, sagt er. Einmal habe er schon 23 Stück gezählt. Auch die Sonnenuntergänge müssen abends herrlich sein, hat er vorher erzählt. Der Blick auf die Stadtsilhouette Höchstadts, die Sonne, Wolken, die sich rot färben. Vielleicht hält er ja doch ab und an mal inne.

Laufgruppe für den "FusionWalk"

Immer in Bewegung, aber allein unterwegs mit seinen Fusion-Sticks ist Bauer trotzdem nicht gerne. Er möchte eine Laufgruppe gründen, wie er erzählt. Interessierte sollen sich gerne bei ihm melden. Ob er das mit dem FusionWalk eigentlich wirklich ernst nehme, wird er gefragt. "Ja", sagt er. "Das glaubt mir keiner."

Tipp: Wer auch gerne flott unterwegs ist und die Aischlandschaft in vollen Zügen genießen möchte, dem empfiehlt Atze Bauer einen Besuch auf dem Aischtalradweg. Aber so richtig gemütlich macht es sich der Entertainer gerne mal am neuen Platz vor der Fortuna Kulturfabrik.

Dort steht auf einem Podest eine Holzliege - mit Blick auf die Aisch. Wenn Atze Bauer dort zu tun hat, dann kommt auch er mal zur Ruhe. "Da kann man schon mal zehn Minuten so ein Päuschen machen."

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