Drogensucht: Freund einer 19-Jährigen rief die Polizei

29.1.2020, 13:26 Uhr

Polizeibeamte durchsuchten dann ihr Zimmer im Elternhaus und fand 0,01 Gramm Amphetamin. Der Fund war gewissermaßen ihre letzte Prise.

Dafür musste sie sich nun vor dem Jugendrichter verantworten. Zwar hatte die Polizeiaktion für Zerwürfnisse in der Familie gesorgt – die junge Frau war erst einmal zu einer Freundin gezogen.

Mittlerweile abstinent

Inzwischen hat sich die Lage aber stabilisiert: Alle Beteiligten redeten intensiv miteinander. Ihr Vater begleitete sie sogar zum Prozess. Und: Die junge Frau lebt seither abstinent und hat sich in psychologische Beratung begeben.

Nahezu unentdeckt hat sie – nach ihren Angaben vor Gericht – eine Drogenkarriere hinter sich. Mit 14 fing sie an Cannabis zu rauchen und wechselte mit 16 auf Amphetamin. Trotzdem schaffte sie ihren Quali und begann zuerst eine Ausbildung als Kinderpflegerin, wechselte aber alsbald zu einer Konditorenlehre, die sie im vergangenen Sommer erfolgreich abschloss. "Ich vertraue auf ihr Durchhaltevermögen", sagte denn auch der Vater vor Gericht.

"Nur diese eine Chance"

Jugendrichter Kretschmar suchte einen Weg, die junge Frau zu unterstützen. Er stellte das Verfahren unter Auflagen vorläufig ein. "Sie haben nur diese eine Chance", betonte er. Die Angeklagte muss weiterhin die Beratung aufsuchen. Zudem muss sie alle zwei Monate in der Uniklinik einen Urintest auf Drogenabstinenz absolvieren. Das ist auch notwendig, damit sie ihren Führerschein wiederbekommt.

Als weitere Auflage muss die junge Frau 300 Euro an den Kinderschutzbund zahlen.

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