Ein Anwalt für die gesamte Gemeinde Pommersfelden

27.12.2019, 11:51 Uhr
Gerd Dallner (vorn 2. v. l.) führt die Liste der Freien Wählergemeinschaft Steppach als Bürgermeisterkandidat an.

Gerd Dallner (vorn 2. v. l.) führt die Liste der Freien Wählergemeinschaft Steppach als Bürgermeisterkandidat an.

Klar wäre es schön, wenn es mal jemand aus dem nach Einwohnerzahlen größten Ortsteil schaffen würde, so Dallner in seiner Bewerbungsrede. Um gleich hinterherzuschieben, dass er von Kirchturmpolitik nichts halte. "Pommersfelden, Steppach oder Sambach, dieses Denken ist mir völlig fremd", versicherte der 48-jährige Jurist. Im aktuellen gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde sei der Wohnort kein entscheidendes Kriterium.

Dallner ist seit 2014 Gemeinderat. Nachdem der amtierende Bürgermeister Hans Beck (CSU) bereits im März angekündigt hatte, dass er 2020 nicht mehr antreten werde, hat sich der Steppacher nach langen Überlegungen, wie er sagte, für eine Kandidatur entschieden. Zuspruch habe er von vielen Seiten bekommen, den letzten Schub hätte ihm die Unterstützung durch die Steppacher Kärwaburschen gegeben. Eine weitere Rückenstärkung erfuhr Dallner von der FWGS, bei der sich alle 43 Stimmberechtigten hinter ihn stellten.

Eine Agenda mit zehn Punkten hat sich der Rechtsanwalt ausgearbeitet. Sicherstellung der Nahversorgung, Wirtschaftsförderung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen stellte Dallner voran. Ebenso bedarfsorientierten Wohnraum für Alt und Jung. Das müsse nicht immer und nicht nur das Einfamilienhaus sein. Kleinere Wohneinheiten würden auch auf dem Land zunehmend nachgefragt. Viel zu tun gebe es beim Aufbau eines guten Radwegenetzes in der Flächengemeinde Pommersfelden – vor allem längs der Ebrach.

Die "Wiederbelebung als attraktiver Tourismusstandort" ist ein weiteres Anliegen des Steppachers. Mit dem Barockschloss Weißenstein habe man ein "Juwel, das im Dornröschenschlaf liegt". Ein ansprechendes gastronomische Angebot darum herum sei noch zu schaffen.

Das derzeit wohl heißeste Eisen in der Pommersfeldener Kommunalpolitik packte Dallner an diesem Abend nicht an: Die Kontroverse um die Ansiedlung eines Logistikzentrums von Amazon. Gewerbeansiedlungen seien im Einzelfall zu prüfen, sagte Dallner betont allgemein.

Inklusive Dallner und zweitem Bürgermeister Helmut Schleicher ist die FWGS derzeit mit fünf Vertretern am Ratstisch präsent. Weil die Gemeinde die 3000-Einwohnermarke überschritten hat, sind nun 16 anstatt aktuell 14 Mandate zu vergeben. Alle Mandatsträger der FWGS treten wieder an und stehen auf der per Blockwahl verabschiedeten Liste auf den vorderen Plätzen.

InfoDie Liste: Gerd Dallner, Helmut Schleicher, Klaus Escher, Jürgen Volland, Jochen Bauer, Stefan Stirnweiß, Gernot Schlosser, Yvonne Schwarm, Ute Maier, Jörg Raber, Martin Seubert, Jens Reiss, Nina Kleinlein, Max Pfauser, Martina Weigel, Sebastian Derrer.

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