Ein E-Auto für Adelsdorf

23.3.2018, 06:00 Uhr
Ein E-Auto für Adelsdorf

© Nissan

"Ich bin zwar kein Freund von werbefinanzierten Fahrzeugen", aber in diesem Falle schaue man quasi einem geschenkten Gaul nicht ins Maul, meinte Bürgermeister Karsten Fischkal bei der Bauausschuss-Sitzung am Mittwoch. Er, Fischkal, der die vorläufigen Vertragsunterlagen verwaltungsjuristisch prüfen ließ, sei überzeugt von diesem Konzept, zumal der Kommune keine Kosten entstehen. Die komplette Finanzierung und sämtliche Fixkosten übernehme das niederbayerische Unternehmen, das am Mittwoch seine Marketing-Chefin Tina Krieger nach Adelsdorf schickte.

"Die Sache ist vollkommen risikolos", sagte Krieger dem Ausschuss — Anschaffungskosten, Versicherung, Vollkasko, Tüv, Kundendienste, alles übernehme der Anbieter. Darüber hinaus gewähre man eine mindestens vierjährige Standortgarantie, will heißen, dass das Fahrzeug "planbar" sei und nicht aus Adelsdorf abgezogen werde.

Die Kommune könne ein Fahrzeug aussuchen, das nach Ablauf der Frist im Besitz von "Mikar" bleibe. Für Adelsdorf solle es ein Siebensitzer der Marke Nissan werden. Stehen soll der Wagen hinter der Sparkasse (Elektrotankstelle).

Jeder könne dieses E-Fahrzeug nutzen, Privatleute, Firmen oder Vereine, die etwa einen Mannschaftswagen für Auswärtsspiele benötigen. Laut Krieger werde das Fahrzeug heuer, etwa im vierten Quartal, geliefert und sei dann sofort einsatzbereit.

Geladen werden könne das E-Fahrzeug an jeder Elektrotankstelle, die Kosten für das Laden am Standort Adelsdorf übernehme der Anbieter. Ein Schnellladen bis zu 100 Prozent sei innerhalb einer Stunde möglich, womit der Nissan dann bis zu 200 Kilometer weit komme. Geöffnet werde der Kleinbus mittels einer einfach zu bedienenden App, die bei "Mikar" registriert und abgerechnet werde. Über jene App müsse das Fahrzeug auch "gebucht" werden, um Nutzungsüberschneidungen zu vermeiden.

Pro gefahrener Stunde (ohne Kilometerbegrenzung) werden dem vorher bei "Mikar" registrierten Nutzer für diesen E-Nissan 4,90 Euro berechnet. Ab einer Gesamtsumme von 29,90 Euro rechne sich jedoch der Pauschalpreis von 29,90 Euro über einen maximalen Zeitraum von 24 Stunden.

Das Fahrzeug müsse vom Nutzer sauber gehalten werden, etwaige Kratzer, kleinere und größere Unfälle müssen "Mikar" mitgeteilt werden.

Übrigens: Die Städte Uffenheim und Bad Windsheim sind mit "Mikar" ebenfalls schon einen Kooperations-Vertrag eingegangen, teilte Krieger mit. Auf Nachfrage von Sabina König (Grüne) sagte Krieger, dass auch längere Auslandsfahrten möglich seien.

Norbert Birkner (Freie Wähler) bemängelte, dass die Gemeinde wieder kostenlos einen Stellplatz zur Verfügung stellen müsse. "Die bezahlen aber auch den von dort genommenen Strom", entgegnete der Bürgermeister seinem Fraktionskollegen. Schließlich stimmten alle Ausschuss-Mitglieder für das Vorhaben.

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