Ein Rahmenplan gibt Orientierung

14.2.2020, 19:19 Uhr

Um das Städtebauliche Entwicklungskonzept ging es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

In einem über zweijährigen Prozess hat die Gemeinde Aurachtal mit den Bürgern das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) mit Kommunalem Denkmalkonzept (KDK) erarbeitet. Es wurde 2019 vom Gemeinderat gebilligt und ist nun Grundlage für die Rahmenplanung im Ortskern von Münchaurach. Die Dauer der Umsetzung ist auf 15 Jahre festgelegt, betonte Bürgermeister Klaus Schumann (ÜWB), ehe Planer Matthias Rühl die Abwägungen und Einlassungen von Trägern öffentlicher Belange erläuterte.

Vor allem im Ortskern mit den überwiegend großen Gebäuden war die Errichtung von Einfamilienhäusern zur Nachverdichtung städtebaulich die falsche Antwort, und es können bevorzugt Mehrfamilienhäuser entstehen, was vom Planungsverband Region Nürnberg begrüßt wird.

Das Landratsamt hatte die allgemeine Verkehrsentwicklung im Blick, die der Planer als "sehr spannend" bezeichnet. Deswegen könne derzeit auch nicht geplant werden, welche Fahrzeuge in Zukunft fahren werden.

Ein vom Planer innerorts gefordertes Tempo 30 wird vom Landratsamt ebenso abgelehnt wie vom Staatlichen Bauamt, was, so Rühl, aus planerischer Sicht unverständlich sei, wenn man die Ortsdurchfahrt kenne. So wurden die Gefahrenstellen und die Gefährdungen detailliert beschrieben, und es wäre ein leichtes, die Ausnahmesituation anzuerkennen und einem begrenzten Bereich Tempo 30 festzulegen.

In der Diskussion wurde darauf verwiesen, dass von rücksichtsvollen Autofahrern nicht schneller gefahren wird und auf der anderen Seite sich "Raser" auch nicht von einem Schild bremsen lassen.

Das Landesamt für Denkmalpflege weist darauf hin, dass bei notwendigen Erschließungen Wert auf die historische Struktur gelegt wird. Außerdem wird angeregt, die Erhaltensfähigkeit der denkmalgeschützten Gebäude des Mühlenensembles in einer Machbarkeitsstudie zu prüfen. Die vorgeschlagenen Investitionen in dem historischen Ort wird vom Landesamt begrüßt.

Der Planer weist bei Änderungen der Straßenführung darauf hin, dass sich die Anforderungen an die Verkehrseinrichtungen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts deutlich gewandelt haben, sodass die damaligen Strukturen nicht immer beibehalten werden können. Für eine bessere Funktionsfähigkeit und Verkehrssicherheit wurde daher bei der Einmündung der Fürther Straße in die Königstraße der Vorrang vor denkmalpflegerischen Belangen gegeben. Dass dies die frühere Ortsstruktur entlang der Fürther Straße ändern wird, ist allen bewusst.

Zur geplanten Bebauung der Grünfläche gegenüber dem Rathaus erklärte der Planer, dass die Fläche auch anders bebaut werden kann. Im KDK wird die Sicht auf die Klosterkirche betont, diese könnte durch Abrücken der Bebauung von der Königsstraße beibehalten werden. Dabei kann zwischen der Neubebauung und dem Rathaus eine Grünfläche mit Sicht auf die Klosterkirche verbleiben.

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