Ein Schwimmbad für Enten und Frösche

6.10.2017, 13:57 Uhr
Ein Schwimmbad für Enten und Frösche

© Foto: Jeanette Seitz

"Schwimmen verboten", steht auf einem angerosteten, verbogenen Schild, das am Uferrand liegt. Klar, in einem Löschbecken haben Badegäste natürlich nichts zu suchen. "Aber ich hab’ da noch schwimmen gelernt", sagt ein Anwohner, der neugierig zur jetzigen Baustelle gekommen ist.

Tatsächlich war der 800 Quadratmeter große Löschteich ursprünglich als Schwimmbad konzipiert und wurde auch genutzt. "1964 wurde das eingeweiht", erinnert sich ein anderer Bürger. "Und dann haben wir jahrzehntelang dort gebadet." Sogar Sport- bzw. Schwimmunterricht sei dort gegeben worden.

Verblasste blaue Farbe an den Betonwänden und eine Eisentreppe zeugten bis vor Kurzem noch von der Schwimmbad-Zeit. Doch die ist schon lange vorbei. Und auch in der Funktion als Löschteich wird das Becken heute längst nicht mehr benötigt, der Zweifelsheimer Feuerwehr stehen ausreichend Hydranten zur Verfügung. Zudem war das Betonbecken zuletzt in einem sehr maroden Zustand. Deshalb hat die Stadt Herzogenaurach schon 2014 überlegt, hier einen naturnahen Teich als ökologische Ausgleichsfläche anzulegen. Mit den Planungen wurde der Landschaftspflegeverband Mittelfranken beauftragt.

Jetzt wird der gesamte Beton entfernt — sowohl die Seitenwände als auch die Bodenplatte. Die Platte habe man ursprünglich belassen wollen, sagt Stefanie Haacke, das sei von der Wasserbehörde aber wegen einer "unzulässigen Versiegelung des Gewässers" nicht genehmigt worden. "Wir mussten also neu planen, und so hat sich alles hingezogen."

Deshalb lagert auch schon ein Erdhaufen dort, den die Firma Tiefbau- und Fuhrbetrieb Schickert aus Dechsendorf, die sich um die Ausführung kümmert, bereits vor zwei Jahren aus einer Baugrube in Obermichelbach geholt hat. Mit diesem Erdmaterial soll das steile Ufer abgeflacht werden. Die Uferlinie soll außerdem modelliert werden. Im westlichen Teil des neuen Teiches — im ehemaligen Nichtschwimmerbereich — wird eine Flachwasser- bzw. Verlandungszone angelegt, in der sich Uferröhricht entwickeln kann. Insgesamt wolle man einen strukturreichen Lebensraum für Amphibien, Libellen und Wasservögel schaffen, sagt Monika Preinl vom Umweltamt.

Wie bereits das Löschbecken wird auch der neue Teich aus dem südlich angrenzenden Krebsbach gespeist. Der zum Aufstau vorhandene Mönch wird abgebaut und durch ein neues Mönchbauwerk ersetzt.

Die umfangreichen Bau- und Gestaltungsmaßnahmen sollen in drei Wochen abgeschlossen sein. Dann können sich die Anwohner über ein tolles Biotop freuen.

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