"Eintracht Klappstuhl" hilft der kleinen Nele Schwarz

12.7.2017, 06:00 Uhr

© Niko Spörlein

Der Kontakt kam nicht von ungefähr, denn seit Jahren pfeift bei diesem Turnier, dessen Erlös jährlich einem anderen guten Zweck zur Verfügung gestellt wird, die Schiedsrichterin Carmen Herzig (und Bubi Albrecht).

Deren Sohn Lukas lebt und studiert in England, kennt seinen Kommilitonen Victor und engagiert sich auch bei den "ET Squat Oxford". So nahm Victor Dinesen eine 15-stündige Autofahrt in Kauf, um bei diesem "Turnier für eine gute Sache" mitzumischen. Aber nicht nur die international besetzte Mannschaft um Lukas Herzig kickte mit am Samstag vor erstaunlich großem Publikum, sondern auch elf weitere Vereine, darunter als Dauergast die Wasserwacht des BRK aus Freising. Die BRKler hatten einst einen guten Freund in jungen Jahren verloren, der ursprünglich aus Neuhaus stammte.

Tragischer Unfall

Florian Birkner hatte 2010 den Verein mit dem Namen "Eintracht Klappstuhl" ins Leben gerufen – alles lustige Jungs, die ohne Zwang Fußball spielen wollen. Dann ereignete sich ein tragischer Unfall, Florian Birkner kam dabei ums Leben – ohne seine Tochter Romy je kennengelernt zu haben. Seither kickt dieser Verein für einen guten Zweck, meist für Kinder, die schwer krank sind oder anderweitig Unterstützung benötigen.

Die kleine Romy, die voriges Jahr von Schirmherrn Stefan Müller zur Einschulung eine Schultüte geschenkt bekam, ist mit sieben Jahren aus dem Gröbsten heraus. Die "Klappstuhl"-Freunde entschlossen sich deshalb heuer, den Reinerlös für die siebenjährige Nele Schwarz zu spenden. Die in Adelsdorf lebende Familie kümmert sich mit großer Hingabe um ihr Kind, das mit einem Gendefekt (wissenschaftlich PAC 1) auf die Welt kam und motorische und sprachliche Defizite hat.

Erst jüngst hat die kleine Nele eine teure Delfintherapie hinter sich gebracht. Jetzt, so erzählte der Vorsitzende des Vereines, Marko Wirth, seien Therapien erforderlich, mit denen die Motorik und die Sprache ausgebildet werden; zudem möchten die Eltern Simone und Roman mit ihrem Sprössling bald eine Reittherapie beginnen – alles nicht billig, aber, wie die Delfintherapie zeigte, sehr erfolgreich.

"Da muss man helfen", kommentierte Victor aus Dänemark und kündigte an, nächstes Jahr wohl wieder an die Aisch zu reisen, um Gutes zu tun. "Ein vorbildlicher und nachahmenswerter Einsatz der jungen Leute", dankte auch Bürgermeister Karsten Fischkal. Übrigens: Im vergangenen Jahr kamen nach Abzug der Eigenkosten laut Wirth rund 3500 Euro zusammen.

Seit "Eintracht Klappstuhl" (sie nennen sich so, weil ihre Mitglieder einst immer im Klappstuhl am Spielfeldrand saßen) für Kinder der Region trommelt, sammelten sie insgesamt schon rund 20.000 Euro.

 

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