Erdbeeren sind jetzt in aller Munde

8.6.2019, 13:57 Uhr
Erdbeeren sind jetzt in aller Munde

© Foto: Jeanette Seitz

Vom Feld direkt auf den Kuchen. So frisch geht es auf dem Hof der Familie Kreß in Münchaurach zu. Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes hatten eingeladen, um über den Erdbeeranbau zu informieren. Kreisbäuerin Evi Derrer schwärmt von den roten, süßen Früchten: "Die sind reich an Vitamin C, Kalium und Magnesium – und haben nur 32 Kalorien pro 100 Gramm."

Konrad Kreß erläutert, seine Familie betreibe neben Ackerbau auch die Sonderkulturen Spargel und Erdbeeren. Der überwiegende Teil der Erdbeeren befindet sich im sogenannten geschützten Anbau, also unter Wandertunneln. Denn beim Freilandanbau könnten starke Niederschläge die gesamte Ernte vernichten, so Kreß. Auch führe eine zu nasse Witterung dazu, dass sich die roten Früchte weniger lange halten und schneller faulen.

Der Aufwand beim geschützten Anbau ist jedoch gewaltig. "Wir sind seit Ende Februar damit beschäftigt, die Temperatur unter den Folientunneln konstant zu halten und die Feuchtigkeit draußen zu halten."

Auf einem Feld baut Kreß die Erdbeeren allerdings auch unter freiem Himmel an – auf erhöhten Beeten wie beim Spargel. Und die Erdbeeren sprießen sogar durch Spargelfolie. "Nach zirka acht Jahren im Einsatz nutzen wir die Spargelfolien hier nochmal, bevor sie recycelt werden", erklärt Kreß. Dadurch werde das Unkraut unterdrückt, die Früchte blieben schön sauber.

Generell gilt auf dem Kreß’schen Hof beim Erdbeeranbau: "Wir beenden die Spritzung mit der Blüte, also viel eher als manch andere Landwirte." Heraus kommen große, saftige Erdbeeren von sehr guter Qualität. Die hat natürlich auch ihren Preis: 4,90 Euro pro 500 Gramm kosten die roten Früchte, die Konrad Kreß ausschließlich in seinem Hofladen und in den Holzbuden verkauft.

"Mit meinen regionalen Produkten kann ich das liefern, was sich der bewusste Verbraucher wünscht", meint Kreß. Und die Nachfrage sei derzeit sehr gut. Auch Landrat Alexander Tritthart wirbt dafür, auf regionale und saisonale Produkte zu setzen.

Den Klimawandel sieht Konrad Kreß durchaus mit Sorge. Der Februar sei heuer beispielsweise viel zu warm gewesen. Und auch immer länger andauernde heiße Perioden seien verheerend. "Wir müssen uns wohl auf ein Klima wie in Südfrankreich oder in Teilen Spaniens einstellen."

Die Erdbeersaison, die am 28. April begonnen hat, dauert noch bis Anfang Juli. Bis dahin sind Familie Kreß und 31 Mitarbeiter aus Polen und der Ukraine noch gut beschäftigt – mit Erdbeeren pflücken, Spargel stechen und Zuckerrüben hacken.

Keine Kommentare