Fast wie Bowie: "Davy Jones and the Crawlers from Venus"

4.6.2017, 07:57 Uhr
Fast wie Bowie:

© Band/privat

"Davy Jones and the Crawlers from Venus" ist eine Fortentwicklung von Ziggy Stardust and the Spiders from Mars, eine der Langspielplatten, beziehungsweise dem Album des Glamrock schlechthin von David Bowie und eine seiner Kunstfiguren. Das "Bowie-Project" nennen sich auch kürzer und eingängiger die "Crawlers".

Sie sind in dieser Konstellation noch nicht allzu oft aufgetreten, fünf Mal vielleicht insgesamt, auch mit technischen Hindernissen beim Gig in den Räumen der Musikinitiative auf der Music Base an der Nutzung, was der Begeisterung dort keinen Abbruch tat. Bei einem Auftritt im Erlanger E-Werk zollte ein Publikum von 200 Leuten der Band großen Applaus.

Fast wie Bowie:

Allerdings: Die Band trat dort selbst als Veranstalter auf. Gema-Gebühren, Saalmiete, Technik und Licht verschlangen die Einnahmen  so ziemlich. Davon abgesehen:

Das Kenner-Publikum war erstaunt und begeistert, wie kongenial und doch neu interpretiert die Songs übertragen wurden und welche Wirkung sie entfalteten.

Die Band betritt die Bühne. Es sind Hannes Welsner, der Sänger und Gitarrist, der die Songs von David Bowie rüberbringen muss und das wirklich überzeugend tut.

Mit "Bread & Butter" hat der Erlanger Architekt schon lange eine eigene Band, komponiert, schreibt Songs. Stefan "Zico" Ziegler, von Beruf Sportwissenschaftler, einer der Musiker aus Herzogenaurach, Keyboarder und Sänger, hätte beinahe eine musikalische Berufslaufbahn ans Konservatorium eingeschlagen.

Am Schlagzeug sorgt Alfred Deutinger souverän für den Rhythmus. Er erhielt seine Grundausbildung auch an der Musikschule in Herzogenaurach. Von Beruf ist er Geologe.

Dazu kommt eine starke Fraktion aus Altdorf. Oliver Spieß ist Profi-Vollblutmusiker, Gitarrenlehrer, spielt Solo-Gitarre und singt. Rolf Scharrer spielt den Bass, auch er ist am Chorgesang beteiligt.

Ferner wirken mit Robert Holzmann (Saxofon, Percussion) und die junge Mila Fischer (Backroundgesang), sowie seit neuestem Alicia Madlangbayan, eine weitere junge Sängerin aus Herzogenaurach.

Die Bandmitglieder verstehen sich nicht als Apologeten des vielschichtigen, wandlungsfähigen Künstlers oder als "Bowie Cover Band".

Sie führen lediglich das facettenreiche Werk zusammen, das David Bowie, bürgerlich David Robert Jones, als Schauspieler ("Der Mann, der vom Himmel fiel"), bildender Künstler und einflussreicher Performer hinterließ.

Geschätzt einige Hundert Stücke stammen aus seinem Nachlass, ein Rocklexikon bezifferte diesen ein paar Jahre vor seinem Tod auf 24 Studioalben, neun Livealben und 45 Compilations. Überdies hat sich David Bowie in Filmen und kreativen Videos ins kollektive Rock-Gedächtnis eingeschrieben. Ein Fundus an Material, aus dem noch vieles unbekannt ist.

Nach dem Altstadtfest sind "Davy Jones and the Crawlers from Venus" in nächster Zeit auch im Z-Bau in Nürnberg (30. Juni) zu hören und im Bamberger Live-Club (8. Dezember). Dort kann man das volle Programm der Band erleben.

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