Flut von Aufgaben: "Wir haben wie immer viel vor"

21.12.2018, 06:57 Uhr
Flut von Aufgaben:

© Foto: Matthias Kronau

Als im Jahr 2013 das Hochwasser in der Ebrach heftig anstieg, stellten die Wasserexperten erstaunt fest: Der Wasserstand direkt bei Mühlhausen war höher, als bei einem derartigen Hochwasserereignis eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Als Grund wurde eine enge Schleife direkt am Ort erkannt, der den Abfluss des Wassers in Richtung Regnitz erschwerte.

Flut von Aufgaben:

© Fotos: Kronau

Nun soll im Ebrachgrund eine Flutmulde gebaut werden, in die Hochwasser fließen kann, um diese enge Schleife bei der historischen Mühle zu umgehen. "Wir hoffen, dass wir 2019 die Planungen abschließen können", sagte der Bürgermeister, der betont, dass dies in der Federführung des Wasserwirtschaftsamtes ein sehr komplexes Verfahren sei.

Ein weiteres Wasserthema für 2019: Auch in der Kläranlage steht eine Entscheidung an. "Unsere Kläranlage ist eine der letzten Tropfkörperanlagen", erklärt Faatz. Funktionsweise: Lavasteine in einem Rundbau werden von oben mit vorgeklärtem Abwasser berieselt (Tropfkörper). Die Lavasteine sind mit einem Biofilm umgeben, der die biologische Klärung übernimmt. 1990 wurde die Anlage saniert, sie gilt aber als technisch überholt.

Sanierung oder Neubau, das wurde bereits im Ratsgremium überlegt. Nun aber ist ein Ingenieurbüro zusätzlich damit beauftragt, eine weitere Variante zu untersuchen: Wie wäre es mit einer Überleitung in die Höchstadter Kläranlage? Entscheidend dabei wie so oft: die Ergebnisse von Machbarkeitsstudien, und so ist das auch in diesem Fall. "Es wäre schön, wenn wir 2019 wissen würden, wohin der Weg führt", so Faatz.

"Viele Hausaufgaben" stehen 2019 auch beim gewünschten Gewerbegebiet an. Ein solches soll schon seit Jahren in Autobahnnähe entstehen, doch alle Varianten sind bislang gescheitert. Ein Areal bei Schirnsdorf kam nicht zustande, ein interkommunales Gewerbegebiet mit Höchstadt südlich der Autobahn scheiterte jüngst an der Wasserschutzproblematik.

Nun wird ein Gebiet unmittelbar an der Auffahrt Richtung Nürnberg ins Auge gefasst. "Die Vorzeichen stehen gut, es gibt Interessenten, aber wir wollen auch Arbeitsplätze schaffen", so der Bürgermeister. Ein Logistiker scheidet damit wohl aus. 2019 steht da noch einige kommunalpolitische Denkarbeit an.

Und weiter mit der Planungsarbeit: Der gemeindliche Kindergarten braucht ab 2019/20 zusätzliche Gruppen. "Wir müssen und wollen was machen", sagt Faatz, aber er warnt auch: "Wir wollen keine Infrastruktur aufbauen, die wir am Ende dann nicht mehr brauchen."

Momentan läuft die Bedarfserhebung, und der Bürgermeister und der Gemeinderat wollen genau hinschauen, wie investiert werden muss. Vielleicht kann man einen Kinderboom mit einer Zwischengruppe überbrücken? "2019 steht hier hauptsächlich Planungsarbeit an."

Zur Abwechslung mal etwas (Bau-)Konkretes: Ein kleines Wohn- und Gewerbegebiet ("Hüttenfeld") wird 2019 erschlossen. 17 Wohnbauplätze sind zu vergeben. Die ersten Häuslebauer können also bald loslegen. Für weitere Wohngebiete hält die Gemeinde die Augen offen, "doch wir wollen moderat wachsen".

Handfest tut sich auch etwas in Decheldorf und Schirnsdorf. Dort werden im kommenden Jahr 2019 Oberflächenkanäle und Straßen zu einem Teil saniert. Wegen der Diskussion um die Straßenausbaubeiträge (Strabs) war das verschoben worden, nun aber soll es losgehen. Die Debatten, so stellt der Bürgermeister allgemein fest, sind seit dem Strabs-Wegfall einfacher geworden. "Der Bürger muss nichts mehr zahlen, er ist nun etwas großzügiger bei den Planungen." Umso mehr müssen die Kommunen schauen, dass der Freistaat entsprechende Gelder überweist.

Zurück zu Ideen und Konzepten: Bürgermeister Klaus Faatz will sich auch weiter Gedanken über die Innenentwicklung des Ortes machen. Wie kann er attraktiver gemacht werden? Zudem soll überlegt werden, ob spezielle Wohnformen für Senioren, wie etwa betreutes Wohnen, realisierbar sind. Mühlhausen, dem Gemeinderat und dem Bürgermeister wird 2019 die Denkarbeit nicht ausgehen.

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