Fördergelder für Heßdorf fließen nicht

HEẞDORF - In der Gemeinde Heßdorf laufen große Bauvorhaben. Immer wieder müssen sich die Räte daher mit Auftragsvergaben und Nachträgen beschäftigen. So auch bei der Sitzung in der Hannberger Schulaula.

Zur Erweiterung der Kinderkrippe Hannberg standen Nachträge für die Wärmeversorgungsanlage, Trockenbau und Sanitärinstallation auf der Tagesordnung. Kosten: rund 31 500 Euro. Einige Gewerke waren bereits ausgeschrieben worden, die Angebote wurden aber als "absolut unwirtschaftlich" eingestuft. Aus Zeitgründen waren Firmen kontaktiert und Aufträge neu vergeben worden. Einstimmig genehmigte das Gremium die Aufhebung der Ausschreibungen, was Neuvergaben nötig machte. Insgesamt vergab der Rat Abbrucharbeiten und Gewerke für 173 000 Euro.

Die Grundschule Hannberg blieb ebenfalls nicht im Kostenrahmen: Die Wärmeversorgungsanlagen wurden etwa 6900 Euro teurer. Ebenso war für das fertiggestellte Feuerwehrhaus ein Nachtrag nötig. Einstimmig genehmigte der Rat ein Mehr von 6700 Euro für die Dacharbeiten.

Kurios: Offenbar erhält die Gemeinde nicht die erwartete Förderung für die Grundschulsanierung von 1,4 Millionen Euro aus einem Bundesprogramm. Am 30. August 2018 hatte sich die Gemeinde aufs Hinweis des Bundestagsabgeordneten Stefan Müller beworben, war in der ersten Runde aber abgelehnt worden. Im März 2020 dann die Überraschung: Es gab eine zweite Runde, Heßdorf wurde berücksichtigt. 1,4 Millionen Euro sollte Heßdorf bekommen, der Betrag werde über Jahre ausgezahlt. In diesem Jahr sollten 70 000 Euro fließen. Nun wurde der Gemeinde mitgeteilt, dass das Heßdorfer Projekt nicht förderfähig sei. Das wäre nur möglich gewesen, hätte man den Förderantrag vor Baubeginn gestellt.

Stefan Müller will sich kümmern

Axel Gotthardt, der die Sitzung in Vertretung von Bürgermeister Horst Rehder leitete, erklärte, dass beim Projektträger eigentlich bekannt war, dass die Baumaßnahme begonnen wurde. Das Problem der Förderungsabsage hätten mehrere Kommunen im Wahlkreis von Stefan Müller, der zusagte, sich persönlich um die Angelegenheit kümmern zu wollen. Die Beförderung der Schüler wird billiger. Die Gemeinde ist Schulwegkostenträger. Für die Bustickets der 22 Kinder hatte sie bislang jährliche Ausgaben rund 17 000 Euro. Da der VGN auf das 365-Euro-Ticket umgestellt hat, sind es jetzt nur noch 8000 Euro. Das Flutlicht am vorderen Fußballplatz der Spielvereinigung Heßdorf soll auf LED-Technik umgerüstet werden. Bei 30 000 Euro Gesamtkosten gibt die Gemeinde 6000 Euro dazu.

Zuschuss für Urnengräber

Das Katholische Pfarramt Hannberg erhält maximal 15 350 Euro. Im Dezember beschloss der Rat, zur Anlage von Urnenfeldern mit bis zu 11 000 Euro zu bezuschussen. Nun wurde der Friedhof umgestaltet, eine neue Bestattungsart kommt hinzu. Um Bäume sollen nun Urnen bestattet werden können, was zu Mehrkosten von etwa 10 000 Euro führt. Einstimmig beschloss das Gremium, die Förderung zu erhöhen.