Fränkischer Theatersommer steht in den Startlöchern

15.5.2020, 06:57 Uhr
Fränkischer Theatersommer steht in den Startlöchern

© Archivfoto: Christian Enz

Eine Fülle an Aufführungen mit zahlreichen Schauspielern wollte die Landesbühne Oberfranken auch heuer wieder an den verschiedensten Orten präsentieren – von Mitte April bis Ende Oktober. Doch momentan sitzen alle auf dem Trockenen, wissen noch nicht genau, wie es weitergeht. Unterkriegen lässt sich die Landesbühne Oberfranken deswegen aber nicht. Sicher, das große Haupt-Stück "Ein Sommernachtstraum" mit 17 Schauspielern sowie "Der fliehende Holländer" mit vier Schauspielern können nicht auf die Bühne gebracht werden – zu eng müssen die Schauspieler da agieren, zudem konnte die ganze Zeit nicht geprobt werden.

"Aber das Publikum darf sich im nächsten Jahr auf diese beiden Stücke freuen", verspricht Jutta Rauter, Büroleiterin und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Landesbühne Oberfranken. Denn gerade beim Sommernachtstraum habe man ja schon viel Zeit in Bühnenbild und Kostüme gesteckt. Jutta Rauter weiter: "Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit auch für das nächste Jahr." Außerdem könne man die Karten gegen einen Gutschein eintauschen oder einfach dem Theatersommer spenden – der wie jeder Theaterverein derzeit ums Überleben kämpft.

Kein Problem - bei genügend Abstand

Aufgegeben hat die Landesbühne Oberfranken ihren diesjährigen Theatersommer allerdings noch ganz und gar nicht. "Wir spielen ja unter freiem Himmel und versuchen gerade, Ausnahmegenehmigungen zu bekommen", erklärt Jutta Rauter. Denn Solo- oder Duo-Stücke aufzuführen sei mit genügend Abstand zum Publikum ja kein Problem. Freilich müsste auch ausreichend Platz zwischen den Zuschauern geschaffen werden, aber auch das hält Rauter für machbar. "Wir haben schon mal Probe bestuhlt, das geht."

Dennoch: Im Mai wird es definitiv keine Aufführungen geben, der "Engel auf Erden" am kommenden Sonntag im Adelsdorfer Schlosshof entfällt also erst einmal. "Wir versuchen jedoch, alle geplanten Veranstaltungen in den September, Oktober und November zu verschieben – im November dann freilich indoor", so Rauter. Und statt des "Sommernachtstraums" könnte in Adelsdorf die Krimi-Komödie "Mörderkarussell" über die Bühne gehen.

"Wir halten am Theatersommer fest"

Jutta Rauter hofft, dass Mitte Juni die Aufführungen beginnen können. Denn auch die Schauspieler seien freilich nicht untätig gewesen. "Alle Solokünstler und auch die Duos proben, sie sind textsicher und könnten von heute auf morgen im Einsatz sein." Natürlich seien das erschwerte Bedingungen, aber Rauter hofft vor allem, sollten die Freilicht-Aufführungen erlaubt werden, dass sich die Zuschauer auch trauen zu kommen. "Wir haben ein ausgefeiltes Hygienekonzept erarbeitet", verspricht sie. Und betont: "Es heißt zwar noch nicht ,Vorhang auf!‘, aber hinter den Kulissen wird momentan alles für eine abgespeckte Spielsaison getan." Sie bedauert, dass die Bürgermeister einiger Kommunen keine Verschiebung wollen, sondern die Auftritte ganz absagen.

Nicht so Adelsdorf. "Wir halten am Theatersommer fest", betont Wolfgang Mößlein, Vorstand der Stiftung Schloss. "Für uns ist es keine Frage, ob, sondern wann wir starten können." Das Ende der Kontaktsperre am 5. Juni wolle man noch abwarten, dann aber stehe einem "Neustart im kulturellen Bereich" nichts mehr im Wege. "Wir sind optimistisch, dass wir dann loslegen können."

Und auch die Stadt Herzogenaurach lässt verlauten, dass man an den Terminen 7. und 8. August festhalten wolle – freilich nicht mit den geplanten zwei Groß-Aufführungen. Man könne sich aber "Stücke mit kleineren Besetzungen auf der Bühne und möglichen Szenarien, die die Sicherheit der Besucher berücksichtigen", vorstellen.

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