Freibad und Atlantis: An Öffnung momentan nicht zu denken

23.4.2020, 16:03 Uhr
Freibad und Atlantis: An Öffnung momentan nicht zu denken

© Foto: Ralf Rödel

"Wir haben keine Ahnung, wann der Tag X ist", sagt Bäderchef Patrick Geiger und meint damit, wann es offiziell erlaubt wird, dass die Bäder wieder öffnen dürfen. Er vermutet, dass die "Großveranstaltungsregel" auch für Bäder gelten wird und rechnet deshalb nicht mit einer Öffnung vor dem 31. August.

Und er fürchtet, dass davon auch das Freibad betroffen sein wird. Deshalb werde das Freibad derzeit auch noch nicht "ausgewintert", erklärt Geiger. Lediglich der nötige Grünschnitt, also die Rasen- und Gartenpflege, finde statt. Patrick Geiger tut es zwar leid für die Herzogenauracher, "die ihr Freibad lieben". Er würde auch gerne aufmachen, aber jetzt schon auszuwintern, sei viel zu riskant. "An eine Öffnung der Bäder ist momentan ja nicht zu denken."

 

"Nicht gerecht"

 

Freibad und Atlantis: An Öffnung momentan nicht zu denken

Denn Einlassbeschränkungen hält er für nicht zielführend. "Das wäre nicht gerecht." Ebenso ungerecht wären mögliche Ideen, wie etwa nur Sportschwimmer reinzulassen. Und die Abstandsregeln in den Becken und auf den Wiesen zu überwachen, sei schlicht unmöglich.

Dennoch: Wenn es jetzt so weit wäre, könnte er das Freibad "mit geballter Mannschaft" schneller als sonst herrichten. Es müssten beispielsweise dann noch die Duschen installiert sowie die Becken und Umkleiden gereinigt werden. "In zwei Wochen würden wir das aber hinkriegen."

Doch vor allem das Freizeitbad Atlantis plus Sauna trifft die Zwangspause hart. "Uns fehlen rund 220 000 Euro Einnahmen im Monat", so Geiger. Trotzdem habe man sich dazu entschlossen, das sanierungsbedürftige Außenbecken jetzt in Angriff zu nehmen. "Es wäre nur schwer vermittelbar gewesen, nach der diesjährigen Zwangssperrung im nächsten Jahr dieses Becken dann noch einmal für einen längeren Zeitraum zu schließen." Also laufen jetzt die Ausschreibungen, im Juni soll Baubeginn sein.

Das alte Fliesenbecken wird durch ein Edelstahlbecken ersetzt. Der Vorteil: "Das ist im Unterhalt viel günstiger, es ist leichter zu reinigen und ist beständig gegen Witterungseinflüsse", erklärt Geiger. Zudem könne man auch eine noch bessere Wasserqualität erzielen. Kosten von 1 Million Euro klingen zwar viel, "aber ein Edelstahlbecken behält seinen Wert", so Geiger. Bei einem Fliesenbecken müsse man nach etwa zehn Jahren wieder anfangen zu sanieren. Und: Ein Fliesenbecken sei in der Anschaffung auch nicht wesentlich günstiger.

 

Wo es blubbert . . .

 

Außerdem werden in das neue Edelstahlbecken, das in großen Teilen geliefert und vor Ort zusammengesetzt wird, laut Geiger noch mehr Attraktionen, sprich Massagedüsen, reingepackt. Denn er weiß: "Wo es blubbert, zieht es die Leute hin."

Neben den Fliesenlegern sind derzeit im Keller des Atlantis ebenfalls Arbeiter zugange und führen Filtersanierungen durch. Weiterhin nutzen die Techniker die Zeit, um Kabel zu verlegen oder Lampen auszutauschen – "Arbeiten eben, die im Investitionsplan ohnehin vorgesehen waren", so Geiger.

Auch die Revision habe man bereits durchgeführt und etwas in die Länge gezogen sowie Arbeiten erledigt, die während des laufenden Betriebs nicht möglich sind und die man ansonsten eventuell vergeben hätte. Aber jetzt nützen alle Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen nichts mehr: Ab Mai müssen auch die Atlantis-Mitarbeiter (außer den Technikern) in Kurzarbeit gehen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare