Freibäder im Landkreis ERH: So laufen die Vorbereitungen

14.4.2021, 11:55 Uhr
Freibäder im Landkreis ERH: So laufen die Vorbereitungen

© Paul Neudörfer

Steht auch noch einiges in den Sternen. Was die wenigsten Bäder davon abhält loszulegen...

Wasser marsch heißt es bald im Wellenfreibad Höchstadt – auch wenn noch nicht klar ist, ob hier bald überhaupt ein Badegast abtauchen kann. "Wir machen klar Schiff", meint Bäderchef Hans-Peter Philipp, "damit wir bereit sind, falls wir öffnen dürfen."

Fliesen flicken und Technik überprüfen

Wo im Sommer die Gäste ihren Spaß haben sollen, werden Blätter zusammengefegt und die Liegewiese in Form gebracht. Zum Saisonbeginn am 1. Mai soll das Freibad startklar sein. Trotz allem. Deshalb ist in den Becken jetzt das große Schrubben angesagt. Fließen werden geflickt, die Technik überprüft. Hans-Peter Philipp rechnet damit, dass ab kommender Woche Wasser eingefüllt werden kann. "Wir machen voll, heizen aber noch nicht, um Energie zu sparen." Blieben die Becken leer, könnte man unter Umständen nicht schnell genug reagieren. Und das Bedürfnis ist groß. "Die Leute sprechen mich an", erzählt der Bäderchef. "Für viele, die Rückenschmerzen haben, geht es wirklich um die Gesundheit. Sie brauchen das Wasser, wollen Bahnen ziehen oder Aquajogging machen – das schont die Gelenke."

"Wir hängen momentan ja total in der Luft"

Philipp hofft, dass die Saison nicht komplett ins Wasser fällt, sondern wenigstens schrittweise die erlaubte Zahl an Badegästen erhört wird, wie im vergangenen Jahr auch. Das Hygienekonzept habe sehr gut funktioniert.

Das Freibad Herzogenaurach hingegen liegt noch im Winterschlaf. "Wir hängen momentan ja total in der Luft", sagt Bäderchef Patrick Geiger. Freilich passiere derzeit schon viel im Hintergrund, das Freibad wird also technisch auf die Inbetriebnahme vorbereitet. "Aber was die Becken betrifft, warten wir noch ab." Denn wenn die Becken erst einmal abgelassen, gereinigt und frisch befüllt sind, verursacht das laufende Kosten. "Die Aufrechterhaltung der Wasserqualität kostet Geld." Und momentan sei die Lage, wann die Freibäder öffnen dürften, einfach noch zu unsicher. Die Mitarbeiter seien deshalb auch nach wie vor in Kurzarbeit.

"Wir tun so, als könnten wir öffnen"

In Schlüsselfeld „tun wir momentan so, als könnten wir öffnen“, sagt Bürgermeister Krapp. Und das heißt: In dem schmucken Aschbacher Freibad ist das Becken bereits gereinigt, und nun werden Wege, Wiesen, Aufenthaltsbereiche fit gemacht für den Saisonbeginn. Und der ist für Christi Himmelfahrt, 13. Mai, terminiert.

Freilich: Auch in der Steigerwaldstadt kann momentan niemand sagen, ob und wie tatsächlich geöffnet wird. Wenn es infektionsschutzrechtlich genehmigt ist, bleibt die Frage: Darf alles in Betrieb genommen werden? Auch die Rutsche, der Kleinkindbereich? Vergangenes Jahr waren die gesperrt. Auf eines müssen die Freibadbesucher heuer auf alle Fälle verzichten: Die Kioskbetreiberin wird heuer passen. Mit den zu erwartenden Corona-Beschränkungen lohne es sich für sie nicht, hat sie die Stadt wissen lassen. Wenn denn das Bad öffnet, werden vermutlich Getränkeautomaten als Ersatz bereit stehen.

Schnelltest vor dem Freibad-Besuch?

Im Kalender von Martin Walz ist der 13. Mai dick markiert. „Auf diesen Eröffnungstag arbeiten wir für das Freibad in Neunkirchen hin“, sagt der Bürgermeister – auch wenn er nicht wirklich damit rechnet, dass es da schon losgehen kann.

Pandemie hin oder her: Die Vorbereitungsarbeiten sind immer aufwändig. Deshalb ist Walz froh, dass er das Hygienekonzept aus dem letzten Sommer aus der Schublade holen und dieses Jahr wieder anwenden könnte. „Das hat sich 2020 super bewährt, wir würden gerne so weiterarbeiten.“ Drei Kriterien hatte sich die Kommune damals gegeben: Maximal 250 Gäste im Freibad, maximal 40 Schwimmer im großen und nicht mehr als fünf Besucher im Kinder-Becken. „Auch wenn es Kaffeesatzleserei ist, gehe ich fast davon aus, dass dieses Jahr die Vorlage eines negativen Schnelltests hinzukommen wird“, glaubt Walz.

 „So ein Freibad ist nicht wirtschaftlich zu betreiben"

Im Marktgemeinderat habe man schon überlegt, ob ein eigenes Testangebot direkt am Eingang sinnvoll wäre. Viele hätten nichts dagegen gehabt, aber letztlich sei allen auch klar gewesen, dass dies nur schwer umsetzbar sein würde. Für Antigen-Schnelltests, sagt Walz, gebe es andere Auflagen als für die sogenannten Laientests. Geschultes Personal, Schutzkleidung – Neunkirchen entschied sich am Ende gegen ein Testangebot.

Auf die Frage, ob sich das Öffnen des Freibads für den Fall, dass die Inzidenz-Zahlen nicht merklich niedriger werden, irgendwann nicht mehr rentiert, hat Walz eine klare Antwort: „So ein Freibad ist nicht wirtschaftlich zu betreiben. Letztlich zahlen wir weniger drauf, wenn wir komplett geschlossen bleiben.“ Aber darum gehe es nicht, so Walz. Und genau deshalb stehe man in Neunkirchen in den Startlöchern.

Security-Personal zu teuer

Genau so plant auch Heroldsberg: Das beliebte Schlossbad könnte am 1. Mai loslegen. Auch hier würden die Hygieneregeln aus dem letzten Sommer gelten, allerdings leicht angepasst, nachdem Besucher in der letzten Badesaison noch den ein oder anderen Wunsch geäußert hatten. So soll es fünf Mal die Woche ein spezielles Schwimmen am Abend geben, während das Schlossbad an zwei Tagen in der Woche noch früher öffnet als üblich. Statt teurem Security-Personal, das die Einhaltung der Auflagen im auge behält, setzt die Gemeinde in diesem Sommer allerdings auf die Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiter durch Freiwillige.

Erlangen könnte auch kurzfristig öffnen

Normalerweise fällt der Startschuss für die Badesaison auch in Erlangen Anfang Mai, doch auch im zweiten Jahr der Pandemie liegt der Termin für die Öffnung der Freibäder noch in den Sternen. Um der stets hohen Nachfrage der Gäste entgegenzukommen, sollte das Röthelheimbad sogar zwei Wochen früher aufmachen als sonst. Das muss jetzt bis auf Weiteres verschoben werden.

„Nichtsdestotrotz laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison regulär ab“, erklärt Matthias Batz, Bäderchef der Erlanger Stadtwerke. Dazu zähle die Reinigung der Becken, die Inbetriebnahme der Technik oder die Pflege der Grünanlagen. „So können die Bäder auch kurzfristig öffnen.“

Sollte es keine neuen Vorgaben für einen Hygieneplan geben, wird das Erlanger Konzept, das sich im letzten Sommer bewährt hat, fortgeführt. Selbst auswärtige Bäder, so Batz, hätten sich an den Erlanger Lösungen orientiert.

 

 

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