Für Autos bald tabu? Höchstadt diskutiert über Marktplatz

30.10.2020, 05:56 Uhr
Für Autos bald tabu? Höchstadt diskutiert über Marktplatz

© Foto: privat

Anwohner können demnächst nicht mehr nur in bestimmten Zonen parken, sondern im ganzen Innenstadt-Gebiet auf markierten Flächen, wenn sie einen Ausweis hinter die Windschutzscheibe legen.

Und was passiert mit dem Marktplatz? Das war die große Frage am Mittwochnachmittag im Verkehrsauschuss. Derzeit gilt eine Kompromisslösung: Von April bis Ende Oktober ist das Herzstück der Stadt für den Verkehr gesperrt, im Winter freigegeben. Parken ist ganzjährig verboten, aber toleriert. Und das wird auch erstmal so bleiben, denn die Lokalpolitiker möchten bei ihrer Entscheidung die Bürger miteinbeziehen.

"Das Thema schwelt seit 30 Jahren", meinte Günter Schulz (Junge Liste), "jetzt sollten einfach alle mal Stellung beziehen." Er denkt an Anwohner, Geschäftsleute, Passanten. "Wie seht ihr euer Wohnzimmer?" Zu dieser Frage möchte CSU-Fraktionssprecher Alexander Schulz ein Meinungsbild einholen, denn es gebe Argumente für eine Öffnung und eine Sperre. "Egal welche Entscheidung am Ende fällt - sie führt immer zu Unmut bei machen Teilen der Bevölkerung", sagt Bürgermeister Gerald Brehm voraus. Er erwartet "massive Gegenrede" - so der so.

"Schmuckstück nicht verschwenden"

Auch im Stadtrat gehen die Meinungen auseinander. "Wir sollten unser Schmuckstück nicht als Parkplatz verschwenden", meint Andreas Hänjes (SPD). "Als Anwohner und Gewerbetreibender würde ich öffnen oder es so lassen wie es ist", sagt Apotheker Georg Reck (CSU).

Am Ende wird die Entscheidung vertagt, bis eine Bürgerbefragung Ergebnisse bringt. Das kann angesichts der Corona-Pandemie aber wohl noch dauern.

Bereits entschieden haben sich die Ausschuss-Mitglieder in Sachen Tempo 30. Diese einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung soll jetzt analog zur Regelung in Höchstadt Süd auch für die Wohngebiete im Norden der Stadt gelten.

In dem Kontext kam ein Reizthema auf den Tisch: Die massive Zunahme des Verkehrs am Kieferndorfer Weg seit Eröffnung des AischPark Centers. Ein Anwohner, der zu Sitzung ins Kommunbrauhaus gekommen war, bemängelte "erhebliche Gefahren". Die Zuliefer-Lkw sorgen außerdem für ein Ansteigen des Lärmpegels. Bei der nötigen Sanierung der Straße, soll deshalb geprüft werden, ob Flüsterasphalt verwenden werden kann. Bis zur Frischekur für die Fahrbahn dürften aber wohl noch zwei bis drei Jahre vergehen, meinte Bürgermeister Gerald Brehm. Er will Gespräche mit dem Betreiber des AischPark Centers führen, damit der Lieferverkehr sich mehr auf eine Anfahrt von der Großen Bauerngasse her konzentriert. 

 

 

 

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