Gehorsamer Abschied vom „lieben Frankenland“

14.12.2012, 18:28 Uhr
Gehorsamer Abschied vom „lieben Frankenland“

© Huber

Die Mallersdorfer Schwestern haben nun einmal Gehorsam gelobt, sagte Schwester Laudolfa bei der Stadtratssitzung, bei der sie für ihre segensreiche Altenpflege-Arbeit im Liebfrauenhaus geehrt wurde (siehe Seite 39). Und dann heiße es halt „Marsch! Ab!“.

Die kurze Ansprache, mit der sich Schwester Laudolfa für die Stadtmedaille in Silber bedankte, war eigentlich eine Abschiedsrede. 25 Jahre habe sie in Herzogenaurach sein dürfen. Der Abschied vom „lieben Frankenland“ falle ihr schwer.

Wie berichtet, hat die Kongregation beschlossen, alle Schwestern aus Altersgründen und wegen Nachwuchsproblemen ins Kloster Mallersdorf zurück zu holen. Ein Gespräch von Liebfrauenhaus-Gesamtleiter Stefan König und Stadtpfarrer Helmut Hetzel mit der Klosterleitung vor Ort in Mallersdorf sei zwar positiv verlaufen, wie Stefan König auf Nachfrage der NN berichtet, ein darauf folgender Brief habe aber eine „noch deutlichere Ablehnung“ des Verbleibs der fünf Schwestern in Herzogenaurach enthalten. „Sie werden also wohl gehen müssen“, so König. „Sie“, das sind die Schwestern Laudolfa, Kunigild, Sebalda, Alexia und Mutter Oberin Fridlind. „Das Liebfrauenhaus verliert damit einen wesentlichen Faktor“, bedauert Stefan König zum wiederholten Male. „Und die Schwestern sind auch sehr niedergeschlagen, sie hätten sich ihren Lebensabend anders vorgestellt.“

Irgendwie könne er das Kloster, das „ordensinterne Gründe“ angibt, zwar verstehen, es betrübe ihn aber dennoch, vor allem, „weil die Schwestern ja noch arbeiten können und wollen“. Sie würden im Liebfrauenhaus gebraucht, sie seien zum Teil schon seit über 50 Jahren da, und es werde ihnen sicher schwer fallen, sich jetzt umzugewöhnen.

Auch der Seniorenbeirat hatte sich in einem Brief an die Mallersdorfer Schwestern gewandt. „Es kam eine sehr verständnisvolle Antwort“, gibt Vorsitzender Michael Baltz Auskunft. Die Klosterleitung habe darin aber auch bestätigt, dass sich an der Entscheidung wohl nichts mehr ändern werde. „Zum Ende des Schuljahres müssen die Schwestern gehen.“ Auch er, Baltz, habe bei der Dankesrede von Schwester Laudolfa gemerkt, wie schwer ihr und den anderen der Abschied fallen wird.

Die Klosterleitung will sich immer noch nicht näher dazu äußern, lässt lediglich verlauten: „Wir streiten nichts ab, wollen aber momentan auch nichts weiter dazu sagen, weil es noch so lange hin ist.“

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