Gremsdorf: "Hauptsache, die Bevölkerung wird bald entlastet"

9.12.2018, 17:59 Uhr
Gremsdorf:

Hinter den Fenstern des Büros im Rathaus rumpeln auf der Bundesstraße 470 die Lkw vorbei, während der ehrenamtliche Bürgermeister von Gremsdorf in die Zukunft blickt. Eine Umgehungsstraße für den Ort, durch den bis zu 16 000 Autos und Lkw täglich fahren, ist aufgenommen in den Bundesverkehrswegeplan. Das heißt: Eine Alternativroute zur Ortsdurchfahrt wird kommen, spätestens im Jahr 2030 muss alles fertig sein. "Wir gehen davon aus, dass im nächsten Jahr die ersten Ergebnisse aus den Machbarkeitsstudien vorliegen", sagt Norbert Walter (Bürgerblock Gremsdorf). Es geht um den Verlauf der Trasse. Die Entscheidungen dazu fallen in Berlin, aber die Gemeinde hat ein Mitsprachrecht. "Bislang können wir uns grundsätzlich beides vorstellen", sagt Walter. "Hauptsache die Bevölkerung wird entlastet." Seit über 40 Jahren kämpfen die Anwohner der B 470 in Gremsdorf schon für eine Umgehung. Im Jahr 2019 gehe es darum, eine gute Lösung zu finden.

Rund 1600 Einwohner hat die Gemeinde mit ihren Ortsteilen Buch, Poppenwind und Krausenbechhofen. Und es werden mehr werden. "Fast immer, wenn ich im Rathaus bin, kommen Anfragen nach Baugrundstücken", erzählt Norbert Walter, der seinen Hauptberuf als Verwaltungsbeamter im Landratsamt reduziert hat, um Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde zu sein. "Der Druck ist enorm."

 

Deshalb hat die Gemeinde in Buch, wo insgesamt knapp 450 Menschen wohnen, zehn neue Bauplätze geplant. Im Jahr 2019 bekommt der Ortsteil also neue Einwohner. Die Plätze sind nämlich schon alle vergeben. Denn Gremsdorf ist dank Bundesstraße und Autobahn einfach sehr verkehrsgünstig gelegen. Viele Bauwillige fahren deshalb durch den Ort, suchen nach Baulücken und erkundigen sich dann beim Bürgermeister nach den Grundstücken.

Dabei hat die Gemeinde selbst nicht immer ganz so viel Platz wie sie gerne hätte. In Krausenbechhofen hat sie nach Raum gesucht, um in dem kleinen Ort einen Spielplatz zu schaffen. "Wir sind nicht fündig geworden", sagt Norbert Walter.

Pläne für Bauhof

Der 53-Jährige nennt noch ein weiteres Projekt, das im Jahr 2019 ansteht. Der alte Bauhof in der Bechhofer Straße ist in die Jahre gekommen und schon lange zu klein. Deshalb ist auf dem Gelände in unmittelbarer Nähe der Firma IMO nun ein Neubau geplant, der insgesamt wohl geschätzte 1,5 Millionen Euro kosten wird.

Apropos IMO: Die Weltfirma, Hersteller von Großwälzlagern und Getriebesystembaugruppen, ist wichtig für Gremsdorf, der Bürgermeister beobachtet die Entwicklungen dort — zumal es im September 2018 einige Entlassungen gab. Auch die Einrichtung der Barmherzigen Brüder sei "gut für Gremsdorf", meint Walter.

Und wie geht es für den Bürgermeister weiter im Jahr 2019, wenn wichtige Weichen gestellt werden für die Kommunalwahlen 2020? "Wenn mir die Arbeit weiterhin so viel Spaß macht, würde ich wahrscheinlich schon noch einmal kandidieren."

Kurze Infos:

Die Gemeinde Gremsdorf hat rund 1600 Einwohner. Zu ihr gehören auch die Ortsteile Buch, Krausenbechhofen und Poppenwind.

Der Gemeinderat setzt sich zusammen aus 13 Mitgliedern. Davon gehören sechs zum Bürgerblock Gremsdorf, vier zur Wählergemeinschaft Buch, zwei zu den Freien Wählern Gremsdorf und einer zur Freien Wählergemeinschaft Gremsdorf.

Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf eine Fläche von rund 16 Quadratkilometern und bietet Wandermöglichkeiten unter anderem im Landschaftsschutzgebiet Mohrhof.

Gremsdorf bildet gemeinsam mit den Gemeinden Lonnerstadt, Mühlhausen und Vestenbergsgreuth die Verwaltungsgemeinschaft Höchstadt.

Neben der Weltfirma IMO gibt es in Gremsdorf viel Kleingewerbe sowie den Gewerbepark an der Autobahn.

 

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