Grünes Licht für neue Windräder

17.1.2017, 18:00 Uhr
Grünes Licht für neue Windräder

© Ingrid Jungfer

Kurz vor Jahresende erteilte das Landratsamt Neustadt/Aisch – Bad Windsheim die Baugenehmigung für zwei beantragte Windkraftanlagen bei Arnshöchstadt. Aufbauort an der Grenze zum Nachbarlandkreis Erlangen-Höchstadt.

Bereits im Jahr 2011 hatten Dachsbachs Bürgermeister Hans-Jürgen Regus und der Gemeinderat beschlossen, sich an der Energiewende aktiv zu beteiligen. Künftig sollte die Gemeinde mit ökologisch erzeugtem Strom zweier Windkrafträder auf eigenem Gebiet versorgt werden.

Viele, meist einstimmige Beschlüsse wurden dazu gefasst: für die Ausweisung des Windvorbehaltgebiets im Regionalplan Mittelfranken, die Änderung des Flächennutzungsplans und die Erstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans durch den Markt Dachsbach. Alles im Rahmen der 10 H-Regelung, die die Abstandsflächen zur Wohnbebauung betrifft. Das Vorhaben forderte viel Zeit, hatte Unterbrechungen und Hürden zu meistern, überstand Gesetzesänderungen. Es gab auch einen Bürgerentscheid, den Windkraftgegner zu Beginn 2016 angestoßen hatten.

Jetzt hat man es in Dachsbach amtlich. Alle rechtlichen Vorgaben nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz werden beim Projekt nachweislich erfüllt, Schattenwurf- und Schallvorgaben vollständig eingehalten, der Artenschutz berücksichtigt und einiges mehr. Dem Bau und Betrieb zweier Vensys V 112-Windkraftanlagen mit je 2500 Kilowatt Nennleistung steht nichts mehr im Weg.

Die örtliche Energiewende kann starten, sagt Marcus Dornauer, Projektbegleiter dieses Windprojekts. Bei der Planung der Ökostromanlagen habe man bewusst auf einen sensiblen Umgang mit schützenswerten Flächen und einen möglichst geringen Einschnitt in den Wald geachtet.

Allein die Entscheidung, moderne, aber teurere Turmdrehkräne und eine ebenfalls kostspieligere Einzelblattmontage der Flügel in dann luftiger Höhe zu planen, hat den Holzeinschlag im Gegensatz zu anderen Waldstandorten um etwa die Hälfte reduziert. Auch eine Verringerung der Einschlagfläche im Vergleich zur genehmigten Rodungsfläche hat der Chef der DOMA GmbH nochmals erreicht.

Und er weist darauf hin, dass für die 140 Meter hohen Türme nur eine Grundfläche von 22 Metern Durchmesser benötigt wird. Auch ihre Fundamente greifen nur zwei Meter tief in den Boden und berührten kaum das Grundwasser. Die jetzt gerodeten Flächen werden größtenteils schon im kommenden Herbst wieder aufgeforstet. Ein Mischwald soll entstehen, wertvoller als die bisherige Kiefermonokultur.

Für die dauerhaft genutzten Flächen wie Fundamente, Kranstellflächen und Zugangswege werden andernorts Ausgleichsflächen mit Mischwaldbesatz angelegt. Obwohl bereits im Vorfeld die Flächen artenschutzrechtlich geprüft wurden, so Dornauer, begleitet eine ökologische Baubetreuung das Projekt. Diese soll für die Einhaltung der Naturschutzauflagen Sorge tragen. Günstig sei auch laut Einschätzung von Dornauer, dass die Genehmigung im einsetzenden Winter kam.

So konnten die Rodungsarbeiten gleich beginnen, ohne Brutaktivitäten zu stören oder die Amphibienwanderung zu gefährden.

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