Bayerisches Rotes Kreuz Erlangen/Höchstadt 

Hackfleisch und kaputte Kleidung: Müll in Höchstädter Altkleidercontainern

23.7.2021, 06:00 Uhr
Kein seltenes Bild: Überquellende Altkleidersammlungen. (Symbolbild)

© Edgar Pfrogner Kein seltenes Bild: Überquellende Altkleidersammlungen. (Symbolbild)

Klamotten und Schuhe werden nicht nur seit der Corona-Pandemie kistenweise in private Haushalte geliefert, der Trend zum Onlineshopping war schon vorher da. Mehr Kleidung im Schrank bedeutet dann, dass alte und ungeliebte Stücken weichen müssen.

Viele wollen ihre ausgemistete Kleidung loswerden und damit im gleichen Zug etwas Gutes tun. Günter Münch ist Geschäftsleiter der Sozialen Betriebe der Laufer Mühle und unter anderem für verschiedene Altkleidersammlungen des BRK Erlangen/Höchstadt zuständig.


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"Es ist dann ein gutes Werk, wenn die Ware intakt und nach den Vorschriften eingeworfen wird", so Münch. Die Mühe, die Klamotten ordnungsgemäß zu verpacken, machen sich aber nicht alle. Etwa 20 bis 30 Prozent der Kleidung sei nicht gemäß der Anordnung in den Containern gelandet, sagt Münch. Lose gespendete Kleidung einzusammeln, zusammenzusuchen und zu verpacken koste die Verantwortlichen dann etwa zwei Arbeitsstunden pro Tag.

Dazu käme, dass manche Shirts, Hosen oder Schuhe oft dreckig, löchrig oder gar zerrissen weitergegeben würden. Das läge auch daran, dass die Menschen oft sehr günstige Mode kaufen würde, die ohnehin nicht so genäht sei, dass sie jahrelang passt und in einer guten Verfassung bleibt. Die anschließenden Dienstleister müssten anschließend den Müll auf eigene Kosten entsorgen, erklärt Münch. Ein finanzieller und logistischer Mehraufwand.

Elektronik und Hackfleisch im Altkleidercontainer

Manchmal landet aber wohl sogar klassischer Hausmüll in den Sammlungen. "Viele Menschen schmeißen einen blauen Sack in den Container, da sieht niemand, ob da jetzt Kleidung oder Müll drin ist." Plastik, Papier, aber auch alte Elektrogeräte seien schon zwischen Kleidersäcken gefunden worden. Besonders eklig sei es gewesen, als jemand abgelaufenes Hackfleisch in den Container geworfen hätte, als es draußen gerade dauerhaft um die 30 Grad hatte. "Da sind teilweise echt eklige Sachen drin", berichtet der Geschäftsleiter.

Durch die Corona-Pandemie hätten sich beide Probleme, der Müll und die Müll-Kleider, jeweils spürbar verstärkt. Jedoch fänden sich auch immer noch Stücke mit toller Qualität oder andere noch gut tragbare Sachen in den Containern. Münch appelliert deshalb an alle Spende-Willigen, nur das zu geben, was man selbst auch noch tragen würden.

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