Handball-Traumtag in Hessen

1.12.2019, 19:58 Uhr
Handball-Traumtag in Hessen

© Foto: Wolfgang Zink

Die Herzogenauracherinnen erwischte einen grandiosen Start in der Albin-Göhring-Halle. Nachdem zunächst keines der beiden Teams den Torreigen eröffnen konnte und die TSG in der 4. Minute sogar einen Siebenmeter verwarf, startete Saskia Probst mit dem ersten TSH-Tor einen Lauf. 13 Minuten lang ließ Herzogenaurach keinen Gegentreffer zu, erzielte im Angriff Tor um Tor und ging phänomenal mit 8:0 in Front.

Alles, was sich die Herzogenauracher Drittligadamen für das Spiel vorgenommen hatten, setzten sie souverän um. Aus einer hervorragend arbeitenden Abwehr heraus, die den Hessinnen kaum ein Durchkommen ermöglichte, schalteten sie ins Tempospiel um. Sowohl im direkten Gegenstoß als auch aus der zweiten Welle heraus zeigten sich die Herzogenauracherinnen enorm treffsicher.

Zudem hatten sie in Milena Deppisch einen starken Rückhalt im Tor, die gegen ihre Ex-Mitspielerinnen ein sehr gutes Spiel machte.

Um den fulminanten Herzogenauracher Powerhandball zu stoppen, sah sich das TSG-Trainerteam gezwungen nach 13 Minuten bereits zum zweiten Mal die grüne Karte für eine Auszeit ans Kampfgericht zu legen. Immerhin erzielten sie im Anschluss durch Lisa Lichtlein ihr erstes Tor, konnten aber die hochmotivierten Fränkinnen nicht stoppen. Aus dem Positionsangriff und der zweiten Welle heraus war es der Herzogenauracher Rückraum um Lisa Neumann, Laura Brockschmidt und Jana Lichtscheidel, der sich entweder durch die Abwehr durchtankte oder den Ball über den Block in die Maschen drosch.

Mit hoher Ballsicherheit spielte Herzogenaurach die Angriffe bis zur klaren Torchance aus. Über eine 14:4-Führung ging es mit einer Zwölf-Tore-Führung (18:6) in die Pause.

Wer nun dachte, dass sich das Heimteam erholen und die Gäste einen Gang zurückschalten würden, hatte sich geirrt. Die Turnerschaft knüpfte an die Leistungen der ersten Hälfte an und baute den Vorsprung bis zur 41. Minute auf 24:8 aus. Ober-Eschbach probierte zwar viel und variierte die Abwehrformation, doch Herzogenaurach hatte immer die passende Antwort parat.

Trainer Andreas Ottlo war nach der Partie begeistert: "Wir haben hinten ein Bollwerk aufgebaut und uns dann in einen Rausch gespielt." Besonders stolz ist er darauf, dass die Spielerinnen immer konzentriert geblieben sind: "Wir haben 60 Minuten auf einem sehr hohen Niveau gespielt und nie nachgelassen."

Die gesamte Mannschaft schöpfte ihr Potenzial aus. Jana Lichtscheidel führte von der Mitteposition aus mit viel Übersicht Regie. Sie ersetzte Steffi Hopp, die aufgrund ihrer Verletzung geschont wurde. Auch die drei Nachwuchsspielerinnen Maxime Luber, Vivian Sandner und Vanessa Heinrich bekamen Einsatzzeiten und konnten sich in die Torschützenliste eintragen.

Mit dem doppelten Punktgewinn klettern die TS-Damen auf den neunten Tabellenplatz vor und kommen ihrem Ziel, dem Klassenerhalt einen Schritt näher. Am kommenden Sonntag ist der HV Chemnitz zu Gast in Herzogenaurach. Eine gute Gelegenheit, um auch vor heimischer Kulisse den ersten Sieg einzufahren.

TSH: Deppisch, Gerling, Luber 3, Quetsch 3, Hopp n.e., Heinrich 1, Brockschmidt 11/4, Probst 3, Schneidereit 1, Lichtscheidel 5, Lang, Sandner 1, Theobald 1, Neumann 5.

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