HEC-Saison wegen Corona vorbei: "Das ist ein harter Schlag"

12.3.2020, 11:17 Uhr
HEC-Saison wegen Corona vorbei:

© Foto: Eduard Weigert

Es war am Ende keine Überraschung mehr: Auch für die Höchstadt Alligators ist die Eishockey-Saison am Mittwochnachmittag vorzeitig zu Ende gegangen. Der Bayerische Eishockey-Verband hat den Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Ansteckungsgefahr bei Großveranstaltungen vor Beginn der Playoffs eingestellt. Bereits zuvor hatten die höchsten deutschen Spielklassen, die DEL, die DEL2 und die Oberliga einen vorzeitigen Schlussstrich unter diese Spielzeit gezogen.

Für den HEC bedeutet das konkret: Er kann sich in den Verzahnungs-Playoffs, die am Freitagabend gegen den HC Landsberg beginnen sollten, nicht mehr sportlich den Verbleib in der Oberliga, der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands, sichern. Was nun am Grünen Tisch passieren wird, ist aber völlig offen. "Wir haben aktuell noch keine Infos", sagte HEC-Sportvorstand Jörg Schobert am späten Mittwochnachmittag zur Frage nach dem möglichen Klassenverbleib: "Unser Ziel ist es, in der Oberliga zu spielen."

In der DEL und der DEL2 waren am Vortag Auf- und Abstieg ausgesetzt worden. Bedeutet: Die Ligen sollen in ihrer Zusammensetzung in der kommenden Saison so bleiben wie sie sind. Würde diese Regelung auch für die Oberliga getroffen, hieße das, der HEC würde auch in der nächsten Spielzeit drittklassig spielen.

"Das wäre die einzig sinnvolle Lösung. Denn durch die Absage wurde den Vereinen die Möglichkeit genommen, die Sache sportlich zu klären", sagt Schobert. Playoffs seien immer offen, man könne nicht am Grünen Tisch entscheiden, ob der Erste und Zweite der Vorrunde auch in den Playoffs die Nase vorne gehabt hätten. Ob DEB und BEV sich bei der Regelung von Auf- und Abstieg in Ober- und Bayernliga nach den beiden höchsten deutschen Ligen richten werden, blieb zunächst allerdings unklar. "Ich denke, die Verbände brauchen noch Zeit, um das klären zu können", vermutet Schobert.

Aus sportlicher Sicht kommt die komplette Absage der Playoffs für die Alligators dennoch zu einem schlechten Zeitpunkt: Der HEC hatte sich unter dem neuen Trainer Mikhail Nemirovsky gerade gefangen und sich gute Chancen auf einen Sieg im Halbfinale ausgerechnet, der den Klassenverbleib bedeutet hätte.

Noch gravierender dürften aber die finanziellen Folgen sein. "Das ist ein harter Schlag. Gerade aufgrund des Aufschwungs hatten wir schon für Freitag mit vielen Zuschauern gerechnet", sagt Schobert. Wie groß der finanzielle Schaden sein wird, könne man noch nicht abschätzen, sagt Vize-Präsident Dominik Rogner. "Aber er fällt schon groß aus."

"Sind auf Unterstützung angewiesen"

Auf etwa 30 000 bis 40 000 Euro weniger Einnahmen als bei einem Halbfinal-Einzug geplant, könne es durchaus hinauslaufen. Zumal man gehofft hatte, in der wieder gewonnen Euphorie in den Playoffs auch den ein oder anderen neuen Sponsor gewinnen zu können. "Wir sind nun auf die Unterstützung unserer Fans, Sponsoren und sonstiger Gönner angewiesen", sagt Rogner. "Uns tut in dieser Situation jeder Euro gut", sagt der Sportvorstand.

Da tröstet es eher wenig, dass der Eishockey-Sport momentan von vielen in Deutschland als vorbildlich und verantwortungsbewusst wahrgenommen wird. Während im gut situierten Profifußball am Dienstag teilweise noch vor vollen Rängen gespielt wurde, sagten die Eishockey-Verbände den Spielbetrieb konsequent ab. "Es trifft alle hart und wird für alle Vereine eine finanzielle Herausforderung", sagt Schobert: "Aber es ist eine einheitliche Regelung, die jeden trifft und keine Unterschiede macht." Der Verband habe eine Fürsorgepflicht. "Und der ist er nachgekommen", findet Schobert.

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