Hemhofen jubelt: Auf dem Podest müllert es

10.10.2019, 15:29 Uhr
Hemhofen jubelt: Auf dem Podest müllert es

"Es ist einfach unbeschreiblich. Ich habe das ganze Jahr hart gekämpft und jetzt hat es wirklich geklappt. Wahnsinn!", so der 15-Jährige Liam im Ziel des Finales in Cunewalde in Sachsen, wo der zehnte und letzte Lauf der Rennserie stattfand.

Ob dieses Ergebnisses war das eigentliche Rennen schon fast vergessen – trotz aller Turbulenzen. Die Devise war vom Start an, durchzukommen und keine Fehler machen. Denn selbst ein Platz im Mittelfeld hätte ausgereicht.

Trotzdem war der Ehrgeiz groß, auch diesen Lauf für sich zu entscheiden. Und es lief auch erst einmal problemlos. Zweiter im Zeittraining und Startplatz zwei für das erste Qualifikationstraining. Doch dann unterlief Liam Müller einer seiner seltenen Fehler. Auf Platz zwei liegend, versagte die Technik an seiner Brille, die dafür sorgen soll, dass das Sichtfeld wieder frei wird, wenn es sich mit Dreck zusetzt. "In der Aufregung habe ich die Brille dann heruntergezogen. Nur das ist nicht erlaubt", so Liam im Ziel. Das Reglement sagt nämlich aus, dass man eine Brille zum Schutz vor Steine tragen muss. Und zwar das komplette Rennen.

Damit wurde Liam Müller für dieses Rennen disqualifiziert. Die Folge: letzter Startplatz für das zweite Qualifying. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch fuhr er sich dann sensationell vom letzten Platz auf Platz zwei nach vorne. Danach gewann er dann sogar das letzte Qualifying mit großem Vorsprung.

Weil er aber die maximale Strafpunktzahl für die Disqualifikation erhielt, musste er im Finale ebenfalls von ganz hinten losfahren. Und auch da zeigte er, warum er den Meistertitel verdient hat. Erneut fuhr er bis auf den zweiten Platz nach vorne.

"Ich hätte noch angreifen können, aber ich wollte kein Risiko mehr eingehen", erklärte er im Ziel. Damit war für den ersten der Müller-Brüder der Gewinn der Meisterschaft fix.

Der 14-jährige Jonas musste, wenn er seinen zweiten Platz in der Meisterschaft halten wollte, mindestens den dritten Platz im Finale erreichen. Dementsprechend motiviert ging er zum Start des freien Trainings. "Ich hatte hier schon so viel Pech, es muss jetzt einfach mal klappen auf dieser Strecke", gab er sich kämpferisch.

Und wie es klappen sollte. Schnellster in den Trainings und in den beiden Qualifyings. Doch dann hat auch er Pech. Kurz nach dem Start zum dritten Qualifying verlor der Motor an Leistung. Mit viel Mühe hielt er Platz drei. Der eigens für die Veranstaltung nachgereiste Chefmechaniker Georg Kiessling fand den Fehler schnell, allerdings war man sich nicht sicher, ob der Motor das Finale durchhält. Damit wurde es noch einmal spannend. Doch Jonas Müller behielt die Nerven und schaffte einen sensationellen Start-Ziel-Sieg im Finale. Damit sicherte er den Vizemeistertitel hinter seinem ein Jahr älteren Bruder. "Ich kann es noch gar nicht glauben. Obwohl ich einen Lauf auslassen musste, hat es gereicht. Unfassbar!", so ein überglücklicher Jonas Müller im Ziel.

Damit ist die Saison 2019 beendet, und das Team Schreck Sport plant bereits für das kommende Jahr. "Liam wird im nächsten Jahr in die nächste Leistungsstufe aufsteigen und Jonas steigt in die Klasse auf, in der Liam dieses Jahr gefahren ist. Wir werden den Winter nutzen, um die Fahrzeuge auf die neuen Klassen umzubauen. Spätestens im März geht es dann mit den Tests los. Aber jetzt wird erst mal gefeiert", so Teamchefin Katharina Müller.

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