Herzogenaurach: Badespaß getrübt wegen Corona-Auflagen

29.5.2020, 06:00 Uhr
Herzogenaurach: Badespaß getrübt wegen Corona-Auflagen

© Foto: Rainer Groh

Zweier Dinge sind sie sich sicher: Das Bad auf der Aurachinsel wird auf den Punkt am 8. Juni betriebsbereit sein und es wird Ärger geben. Wie man den Badebetrieb auch immer organisiert, es werden Leute abgewiesen werden müssen. Das Gelände wird unter Berücksichtigung der Abstandsregeln mit 400 bis 500 Besuchern ausgelastet sein. Was also tun, wenn mehr baden gehen wollen?

Letzteres steht zu erwarten, denn der Termin zur Wiedereröffnung wurde mitten in die Pfingstferien gelegt, was Geiger und Bauer nicht für optimal halten, weil man organisatorisch wohl ins kalte Wasser geworfen werde in einer Zeit, da die meisten Bürger die Ferien zu Hause verbringen und für Andrang an den Bädern sorgen werden. Bei ihren ganzen Überlegungen orientieren sich die Verantwortlichen an Regelungen in Nordrhein-Westfalen. Bayerische Vorschriften gibt es noch nicht.

Dafür gibt es offene Fragen. Wie soll man es mit Duschen und WCs halten? Soll man die Innenduschen sperren? Mit den Toiletten wäre dies aber kaum möglich. Wie die Besucher, wie vorgeschrieben, registrieren, wie sie am Eingang, am Ausgang und zu den Liegewiesen und den Schwimmbecken leiten? Wie die Umkleiden gestalten, öffnen und organisieren? Wie desinfizieren, für Hygiene sorgen?

Dafür gibt es bislang keine Vorgaben aus München. Die Klärung dieser Fragen wälzt der Freistaat auf die Badbetreiber ab, sagen Geiger und Bauer.

Ein Block-Besuchssystem haben sie sich schon überlegt: Eine "Schicht" Badegäste z. B. zweieinhalb Stunden lang ins Bad lassen, dann die komplette Anlage räumen, desinfizieren, danach die nächste Schicht einlassen.

Die andere Möglichkeit, ein Höchst-Einlass von 500 Menschen, gar per Online-Reservierung, wäre nicht wirklich kundenfreundlicher, und so richten sich die Verantwortlichen darauf ein, dass sie nicht jeden Freibadfan werden zufriedenstellen können.

Technisch wird das Bad bis zum 8. Juni auf Vordermann gebracht. Derzeit wird das den Winter über außergewöhnlich verschmutzte Becken gereinigt.

Das Schwimmen selbst ist übrigens das geringste Gesundheitsrisiko im Freibad. Das chlorierte Wasser inaktiviert die Viren, heißt es. Nur wird im Freibad ausschließlich Bahnenschwimmen mit Abstand gehen, was die Kapazität des Pools auf 30 Schwimmer begrenzt. Im Nichtschwimmerbecken werden sich höchstens 50 Gäste gleichzeitig tummeln können, Rutschen, Wasserspeier und Sprungturm bleiben gesperrt. Nächste Woche, so Geiger und Bauer, will man mit dem Gesundheitsamt den Hygieneplan absprechen. Bleibe nur, auf Verständnis zu hoffen.

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