Herzogenaurach: Leiser Abschied nach seltsamem Schuljahr

23.7.2020, 17:09 Uhr
Herzogenaurach: Leiser Abschied nach seltsamem Schuljahr

© Foto: Hans von Draminski

Hinter Herzogenaurachs Realschülerinnen und -schülern liegen anstrengende Monate. Gestern hat der Abschlussjahrgang seine Zeugnisse bekommen – und auch dieser eigentlich sehr festliche Akt stand im Zeichen von Corona.

"In einem normalen Jahr hätten wir das in der Erlanger Lades-Halle gemacht", erklärte Schulleiter Ulrich Langer, als er zusammen mit Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker und Landrat Alexander Tritthart die Jahrgangsbesten ehrte. Eine Ehrung, die praktisch ohne Publikum und nur im Beisein von Medien- und Schulvertretern über die Bühne gehen musste, um die Ansteckungsgefahr gering zu halten.

Für Johanna de Jonge aus der 10 d, Luisa Kübler aus der 10 c und Vanessa Lenz aus der 10 e gab es kleine Geschenke und je eine Flasche weißen "Vino Realo", damit die jungen Frauen wenigstens daheim auf ihre guten Noten anstoßen konnten. Wenn man eine Eins als Gesamtnote vorweisen kann, sieht auch die persönliche (berufliche) Zukunft etwas rosiger aus.

"Wir zitterten noch im April"

Aber auch der ganz große Rest derer, die nach Abschluss der zehnten Klasse in die Freiheit entlassen wurden, darf sich auf die Schulter klopfen. Wurde hier doch ein Schuljahr absolviert, bei dem vieles seltsam und ganz wenig normal war. "Wir zitterten sogar noch im April, ob der Jahrgang überhaupt einen Abschluss hinbekommt und ob Prüfungen in gewohntem Rahmen stattfinden können", erzählte Ulrich Langer im Rahmen der Jahrgangsbesten-Ehrung. Erstaunlich genug, dass dieser Jahrgang durchschnittlich keine schlechteren Noten hatte, als die Jahrgänge zuvor, obwohl Lernen und Leistungsnachweise unter stark erschwerten Bedingungen vonstatten gingen.

Zur Zeugnisvergabe waren Bürgermeister und Landrat per Video-Grußbotschaft zugeschaltet und gaben den Absolventen augenzwinkernd gute Wünsche mit auf den Weg.

Herzogenaurach: Leiser Abschied nach seltsamem Schuljahr

© Foto: Hans von Draminski

Zum Zeugnis gab es Blumen, Sammeltassen und heroische Musik vom Band, um das Siegergefühl zu betonen. Fast alle wissen auch schon, wo sie unterkommen, sei es in einer Ausbildung, bei der Fachoberschule oder auch als Abitur-Quereinsteiger für noch einmal zwei Jahre auf dem Gymnasium.

 

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