Herzogenaurach und Höchstadt werden keine Modellstädte

4.4.2021, 12:00 Uhr
Herzogenaurach und Höchstadt werden keine Modellstädte

© Stadt Ansbach

"Höchstadt hat sich nicht beworben", stellt Bürgermeister Gerald Brehm klar, "obwohl wir mit dem Standort des Impfzentrums bei Baxter und der BRK-Teststation unsere Hausaufgaben gemacht haben."

Acht Städte und Landkreise bayernweit sollen nach den Vorstellungen der bayerischen Staatsregierung testen, wie der Ausstieg aus dem Lockdown auch bei Inzidenzwerten über 100 mit Schutzmaßnahmen und Testkonzept für die Dauer von 14 Tagen probehalber realisierbar wäre. Vor allem an Öffnungsschritten für Gastronomie und Kultur soll gearbeitet werden. Ausgeschlossen wurden bereits nach großem Ansturm von 73 Kommunen Metropolstädte wie München, Nürnberg, Augsburg, Erlangen. Auch kleinere Gemeinden wie Adelsdorf bekamen eine Absage.

Große Kreisstädte und kreisfrei

Als zentrale Kriterien gelten eine gewisse Größe, aber auch Abgrenzbarkeit. Teilnahmeberechtigt sind Große Kreisstädte und kreisfreie Städte mit maximal 100 000 Einwohnern. Pro Regierungsbezirk ist zunächst die Teilnahme einer Stadt, in Oberbayern zwei Städte vorgesehen. Ansbach hat sich beworben.

Geöffnet werden können prinzipiell die Außengastronomie, Theater, Konzert- und Opernhäuser, Kinos und Ladengeschäfte. Nicht alles muss öffnen. Inhaber oder Betreiber müssen über spezifische Schutz- und Hygienekonzepte verfügen.

 

Für die Öffnung von Ladengeschäften gelten die bekannten Bedingungen. Bei einer Sieben-Tage-lnzidenz bis 50 ist ein Kunde je zehn Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter sowie zusätzlich ein Kunde je 20 Quadratmeter für den 800 Quadratmeter übersteigenden Teil der Verkaufsfläche erlaubt. All dies unter der Voraussetzung, dass ein negatives Testergebnis vorgelegt wird und die Kontaktdaten hinterlegt werden.

Auch Impfquote ist Bedingung

Eine Bedingung für den Zuschlag ist auch die Impfquote. Sie "soll möglichst nicht unter dem Landesdurchschnitt liegen", heißt es im Brief des Gesundheitsministeriums, der die "Leistungsbeschreibung" beinhaltet. Auch ein "striktes und effektives Containment", also die modellhafte Kontaktpersonen-Nachverfolgung ist dort verlangt.

Sie fordert einfache Anwendung für Nutzer und Öffnungspartner, eine Vernetzung mit dem Gesundheitsamt durch Datenübertragung, eine Verifizierung von Kontaktdaten über die digitale Anwendung, um die Angabe falscher Daten zu vermeiden.

Bürgermeister German Hacker verweist darauf, dass Herzogenaurach nicht antragsberechtigt sei. Als Wirtschaftsstandort mit mehr Arbeitsplätzen als Einwohnern und einer hohen Einpendlerzahl könnte Herzogenaurach zwar Alleinstellungsmerkmale vorweisen. Allerdings wäre der Modellversuch mit verschlüsselter Kontaktdatenübermittlung für Gastgeber und ihre Gäste sowie Nachverfolgung mit "großem Aufwand" verbunden gewesen. Der bayerische Ministerrat verkündet nach Ostern, welche Städte und Kommunen ausgewählt wurden.