Herzogenaurach: Was macht eigentlich Dieter Kleppsch?

8.10.2019, 17:18 Uhr
Herzogenaurach: Was macht eigentlich Dieter Kleppsch?

Als Künstler mit Namen Dieter K. Annaberger hat er in früheren Jahren Furore gemacht, vielen noch in Erinnerung sind seine "Brandbilder". 1974 gewann er den Erlanger Kunstpreis.

Vor elf Jahren nun ist Dieter Kleppsch in Herzogenaurach als Studiendirektor in Ruhestand gegangen, es wurde stiller um ihn. Die Lokalredaktion hat mit dem 76-Jährigen gesprochen und gefragt: "Herr Kleppsch, was machen Sie eigentlich gerade so?"

Die Gelegenheit war insofern günstig, weil der frühere Kunsterzieher und Werklehrer Dieter Kleppsch derzeit in Herzogenaurach weilt. Zumindest vorübergehend. Denn Mitte November geht es schon wieder zurück nach Kreta. Es ist die griechische Insel, die er liebt und die er schon so oft besucht hat. "Ich bin schon im vergangenen Winter auf Kreta gewesen, bin zur Sommerkerwa wieder zurückgekommen. Und nun, nach der Martini-Kerwa, fliege ich wieder nach Kreta", erzählt Kleppsch.

Und genau dieser Rhythmus ist auch sein Plan für die nächsten Jahre. Es ist seine Therapie, weiter mit dem ihm eigenen Freiheitsdrang durchs Leben zu kommen. Denn was in den vergangenen Jahren ablief, war nicht immer schön für ihn. Nach einem leichten Schlaganfall war es für ihn, so schildert er, nicht möglich, sein Haus in Lonnerstadt zu halten. Er musste es verkaufen. Schließlich musste er in eine Seniorenresidenz ziehen, doch dort "habe ich unerfreuliche Erlebnisse gehabt".

Herzogenaurach: Was macht eigentlich Dieter Kleppsch?

Die Wendung sei nach einem Gespräch mit seinem langjährigen Hausarzt gekommen. Seine Gehprobleme, seine leichten Schwindelanfälle werde er so nicht los, so dessen Einschätzung. "Wenn du nicht sofort kündigst, sitzt du bis Weihnachten im Rollstuhl", ist Dieter Kleppsch gesagt worden.

Der Künstler weiß wohl, dass er nicht immer sehr gesund gelebt hat. "Ich bin kein Vegetarier." Er habe auch nichts gegen Alkoholgenuss. Aber, betonte er: "Meine Leberwerte sind ausgezeichnet."

Den ärztlichen Rat nahm Kleppsch aber gerne an. "Am 1. November 2018 saß ich im Flieger nach Kreta", kann er sich noch genau an das Datum erinnern. "Allerdings bin ich komplett unvorbereitet dorthin. Ich dachte halt, das geht so." Er lacht: "Einmal Hippie, immer Hippie."

Ankündigung einer Biografie

In Paleochora auf der Südseite der griechischen Insel wohnt Kleppsch die meiste Zeit im Zelt und hat durch tägliches Baden im Meer ("eine Rosskur für die Gelenke") seine Bewegungsfähigkeit wieder verbessert. Die Seeluft und alles drumherum auf Kreta: "Das tut mir gut."

Neben der Tatsache, dass er in diesem Winter zusammen mit Hund Apostoli als Schafhirte auf Kreta arbeiten will, kündigt Dieter Kleppsch seine Biografie an. Das Buch soll drei Kapitel haben. "Vom Hippie zum Studiendirektor eines Gymnasiums" wird Kapitel eins lauten. So viel ist für ihn klar: "Die Zeit am Gymnasium Herzogenaurach war die schönste Zeit in meinem Leben." Da gibt es sicher einiges zu erzählen.

Kapitel zwei wird aller Voraussicht nach "Altenheim oder Überwintern im Süden" lauten. Kleppsch will da auch seine Erfahrungen weitergeben. Eine davon, so sagt er selbstkritisch: Nicht völlig unvorbereitet in den Süden ziehen. So ein paar Formalitäten sollte man schon vorher abklären. Drittes Kapitel wird "Meine Reisen, meine Wohnmobile" sein. "Ich habe bestimmt so zwölf Wohnmobile gehabt. Alle habe ich selbst umgebaut."

Die Biografie soll Ende kommenden Jahres erscheinen. Man darf gespannt sein.

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