Herzogenauracher "Defis" wechseln den Betreiber

18.6.2020, 05:39 Uhr
Herzogenauracher

© Foto: Rainer Groh

Schon Ende Januar hatte Bürgermeister German Hacker auf Anfrage unserer Zeitung angedeutet, die öffentlichen Defibrillatoren in der Stadt würden sozusagen auf Herz und Nieren geprüft werden, ihre Standorte hinterfragt, die ganze "Automatische externe Defibrillation" (AED), wie das System offiziell heißt, mit den Rettungsdiensten von BRK und ASB abgestimmt. Jetzt steht laut Hacker fest: Es wird neue Geräte geben, die alten kehren nicht an ihre Standorte zurück.

Dass die Säulen, die vor einem guten Dutzend Jahren, meist gesponsert von örtlichen Firmen, aufgestellt worden sind, noch immer leer sind, fiel einem Herzogenauracher auf. Immerhin waren die Elektroschocker, mit denen im Notfall auch Laien einem Mitmenschen bei lebensbedrohendem Herzstillstand helfen können, bereits Anfang Dezember 2019 ausgebaut worden. Inzwischen verblichen, weisen Zettel in den leeren Behältern immer noch darauf hin, die wegen ihrer segensreichen Wirkung im Rettungsdienst-Jargon liebevoll "Defi" genannten Geräte würden gewartet.

Ihre Akkus hatten damals den Geist aufgegeben. Inzwischen, so Hacker auf neuerliche Anfrage, hat man entschieden, dass sich eine Erneuerung wirklich nicht mehr lohne. Zudem waren die alten Selbstbedienungs-Defis noch aufwendig mit SIM-Karten ausgerüstet gewesen, die bei Benutzung gleichzeitig einen Rettungsalarm absetzten. Im Zeitalter des Smartphones heutzutage nicht mehr unbedingt nötig.

Laut Hacker haben die Beratungen der Stadt mit den genannten Rettungsorganisationen ergeben, dass die Stadt die Defi-Stationen nicht mehr länger betreibt. Verschwinden werden sie aber nicht: Das Rote Kreuz soll laut Hacker künftig Betreiber sein, die Stationen auch in sein eigenes Alarmierungs-System übernehmen.

Es sei auch abgesprochen worden, einige Standorte zu ändern. Je frequentierter eine Stelle ist, desto sinnvoller auch ein solches Gerät. Der Bürgermeister konnte auf Anhieb nicht alle Änderungen nennen, wohl aber ein Beispiel. Der Defi an der Katscherstraße werde wandern: künftig soll er an dem Sommerkerwa-Gebäude im Weihersbach hängen.

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